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25.11.2021

Aktionstag: Gewalt gegen Frauen kommt nicht in die Tüte

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Auf Initiative des Aktionsbündnisses – Keine Gewalt gegen Frauen – findet die im Landkreis bekannte Brötchentütenaktion auch heute, am 25. November 2021, wieder statt, und zwar bereits zum 15. Mal in Folge. Landkreisweit werden in zahlreichen Bäckereien, Kiosken und Schlachtereien Brötchentüten verwendet mit dem Aufdruck „Gewalt gegen Frauen kommt nicht in die Tüte“. So gelangen in diesem Jahr rund 35.000 Tüten, versehen mit Einlegern mit Kontaktadressen von Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen in Hildesheim, direkt in die Haushalte der Stadt und Region Hildesheim und damit genau an die Orte, an denen häusliche Gewalt stattfindet. Am heutigen Aktionstag wird das Aktionsbündnis auch wieder in der Hildesheimer Fußgängerzone vor Ort sein und Brötchentüten an Passanten verteilen. Es besteht die Möglichkeit zum Austausch mit den Bündnispartnerinnen.

Mit der Aktion macht das Bündnis „Gegen Gewalt an Frauen“  erneut auf dieses wichtige Thema aufmerksam. Denn wie inzwischen bekannt ist, findet Gewalt v.a. dort statt, wo man sich eigentlich am sichersten fühlen sollte, nämlich in den eigenen vier Wänden.

Statistiken machen deutlich, dass es kein Problem einzelner Frauen ist, denn jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Betroffen sind Frauen aller sozialen Schichten. Opfer von Partnerschaftsgewalt sind zu über 81 Prozent Frauen. Doch diejenigen die betroffen sind, holen sich selten Hilfe, denn die Scham ist zu groß.

Mit der Brötchentütenaktion will das Bündnis erneut Informationen über Hilfsangebote weit verbreiten. 35.000 Brötchentüten mit der Aufschrift „Gewalt gegen Frauen kommt nicht in die Tüte“ werden an kooperierende Bäckereien, Kioske und Lebensmittelläden in Stadt und Landkreis Hildesheim verteilt. In den Tüten befinden sich Einleger, auf denen die Thematik „Gewalt gegen Frauen“ angesprochen wird und Kontaktadressen regionaler Beratungsstellen genannt werden.

So kommt mit den Brötchentüten die Information zum bestehenden Hilfsangebot in der Region Hildesheim dort an, wo es am häufigsten vorkommt, nämlich im häuslichen Nahbereich.

Zusätzlich verteilen Mitglieder des Bündnisses von 12-13 Uhr  an zwei Ständen in der Hildesheimer Innenstadt Brötchentüten und stehen für Gespräche zur Verfügung.

Die Aktion findet zum 15. Mal statt. Im letzten Jahr wurden die Brötchentüten über die Bäckereien verteilt, der Stand in der Innenstadt musste pandemiebedingt aber leider ausfallen. Da das Bündnis gewachsen ist und sich weitere Parteien und Organisationen angeschlossen haben, wird es in diesem Jahr zwei Stände geben. Ein Stand wird am Angoulémplatz sein und einer in der Nähe von Galeria Kaufhof.

Außerdem werden die gelben Brötchentüten in Kooperation mit der Inklusionsbeauftragten Ulrike Dammann von der Stadt Hildesheim erstmals in den Einrichtungen der Lebenshilfe Hildesheim und im proTeam Himmelsthür verteilt. Frauen mit Behinderungen sind besonders gefährdet, sie werden bis zu dreimal häufiger Opfer von Übergriffen.

Desweiteren beteiligt sich die Martin-Luther-Gemeinde in diesem Jahr zum ersten Mal an der Brötchentütenaktion.

An und in vielen Rathäusern in der Stadt und dem Landkreis weht zudem die Fahne von Terre des Femmes mit dem Aufruf „Frei leben ohne Gewalt“.

Die Gleichstellungsstelle des Landkreises Hildesheim möchte an dem heutigen Aktionstag und im Hinblick auf die steigenden Fallzahlen im Zusammenhang mit der Coronakrise auf Hilfsangebote hinweisen. Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unterstützt betroffene Frauen rund um die Uhr, anonym und in 18 Sprachen. Die Rufnummer lautet: 08000 116 016.

In Stadt und Landkreis Hildesheim sind außerdem folgende Beratungsstellen erreichbar:

Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS)   05121 – 28 60 81

Sozialdienst kath. Frauen e.V.                                                          05121 – 40 88 21/23

Frauenhaus Hildesheim e.V.                                                            05121 – 15 544

Wildrose – Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt e.V.                  05121 – 40 20 06

Opferhilfebüro Hildesheim                                                               05121 – 96 83 48
                                                                                                                         96 84 45

Asyl e.V.                                                                                           05121 – 13 28 20

PONTO-Elternzentrum                                                                    05121 – 20 60 993

donum vitae e.V.                                                                              05121 – 99 85 65

Zum Aktionsbündnis:

Seit 22 Jahren besteht in Hildesheim das Aktionsbündnis gegen Gewalt an Frauen, dass mit Informationskampagnen und vielfältigen Veranstaltungen auf dieses Problem aufmerksam macht. Beteiligte Organisationen sind das Gleichstellungsbüro der Stiftung Universität Hildesheim und der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen, die Polizeiinspektion Hildesheim, der Soroptimist Club Hildesheim, der Hebammenverband Niedersachsen e.V., der Zonta Club Hildesheim, der Frauenhaus Hildesheim e.V., der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt, der Inner Wheel Club, der Sozialdienst katholischer Frauen, die Gleichstellungsstellen von Stadt und Landkreis Hildesheim, der Asyl e.V., die Stadtteileltern, Wildrose, das Netzwerk ProBeweis, die Stiftung Opferhilfe, die Katholische Erwachsenenbildung, der FrauenKirchOrt St. Magdalenen, die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland, die Katholische Arbeitnehmerbewegung, donum vitae, Antonia e.V. sowie die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, Bündnis90/Die Grünen und die CDU Kreistagsfraktionund der Kreisverband der Frauenunion. Brigitte Pothmer ist seit 2007 Schirmfrau des Bündnisses.