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30.03.2022

BBS-Sporthalle Alfeld: Weitere Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine im Landkreis eingerichtet

In der Sporthalle der Berufsbildenden Schulen in Alfeld ist eine weitere Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine eingerichtet worden.

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Der Aufbau in Alfeld ist ähnlich wie in der Notunterkunft in der Sporthalle des Gymnasiums in Sarstedt. Entstanden sind zehn Wohnkabinen mit einer Abmessung von 6x6 Metern. Ausgestattet sind die Kabinen mit jeweils drei Etagenbetten, sodass sechs vollausgestattete Schlafplätze pro Kabine zur Verfügung stehen. Alle Kabinen wurden mit Mobiliar wie Stühlen, Tischen und abschließbaren Schränken sowie Stromzugängen ausgestattet. Beteiligt an der Einrichtung waren neben dem ABC-Zug und dem Versorgungszug des Landkreises die DLRG Ortsgruppe Harsum und das DRK Alfeld. Das DRK kümmert sich auch um die Betreibung der Einrichtung. Verpflegt werden die Personen, die in der Sporthalle unterkommen, durch den Betreiber der Schulmensa der BBS.

 

Die Kreisverwaltung ist bestrebt, die Notaufnahmeeinrichtungen in Sarstedt und Alfeld nach Belegung so schnell wie möglich wieder zu entlasten, damit dort die wöchentlichen Neuzugänge aufgenommen werden können, die derzeit nur bedingt planbar sind. Dem Landkreis Hildesheim wurden für vergangene und diese Woche zwei Mal 48 Personen aus der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen angekündigt, die sich auf das Kreis- (zwei Drittel) und Stadtgebiet (ein Drittel) verteilen. Tatsächlich angekommen sind allerdings deutlich weniger Personen. Über eine Anpassung dieser Zahlen für die Folgewoche wird der Landkreis immer Ende der laufenden Woche informiert. Die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen hat zudem angekündigt, dass je nach Zustrom jederzeit Sonderzuweisungen möglich sind, die nur kurzfristig angekündigt werden. Durch die Notunterkünfte ist sichergestellt, dass jeder im Landkreis ankommende Mensch für die erste Zeit grundversorgt ist und keine Obdachlosigkeit droht. Neben den Notunterkünften, die in Alfeld und Sarstedt vorgehalten werden, plant der Landkreis weitere zentrale Unterkünfte im Kreisgebiet. Die Akquise nach geeigneten Objekten läuft weiter.

 

„Die Personen, die zurzeit bei uns im Landkreis ankommen, werden häufig kurzfristig ohne Erstregistrierung und Erstuntersuchung über die Landesaufnahmebehörde in die Kommunen durchgeleitet. Das ist eine herausfordernde Situation und erschwert die Einrichtung strukturierter Abläufe. Umso beeindruckter bin ich davon, was das Team der Kreisverwaltung gemeinsam mit den Kommunen, den Hilfsorganisationen und allen Haupt- und Ehrenamtlichen oft in unglaublich kurzer Zeit auf die Beine stellt, um die Menschen aus der Ukraine bestmöglich willkommen zu heißen und zu versorgen. Ich bin auf alle Beteiligten wirklich stolz“, sagt Landrat Bernd Lynack. Die erste Sonderzuweisung mit etwa 20 Menschen hat den Landkreis am Mittwoch (23.3.2022) erreicht. Die Personen wurden in der Unterkunft in Sarstedt untergebracht. Diese hatte nach dem Umzug der Personen, die vergangene Woche angekommen waren, in ein dafür angemietetes Hotel in Bockenem wieder Aufnahmekapazitäten. Die Unterkunft in Alfeld wird je nach Bedarf infolge der tatsächlichen Landeszuweisungen voraussichtlich in dieser oder Anfang kommender Woche belegt.

 

Bei der Unterbringung von Personen in Gemeinschaftseinrichtungen sind generell, insbesondere aber angesichts der anhaltend hohen Coronafallzahlen Maßnahmen zum Infektionsschutz wesentlich. Die Personen, die in den Notunterkünften des Landkreises aufgenommen werden, kommen mit einem Bustransfer aus einer der Einrichtungen der Landesaufnahmebehörde. Dort werden sie bei Ankunft mit PoC-Antigen-Schnelltests getestet. Aufgrund der aktuell bestehenden Regelungen für Besucher und Besucherinnen des Kreishauses werden die Neuzugänge vor dem Einlass in der nahegelegenen Teststelle getestet. Dies erfolgt in Begleitung von ehrenamtlich tätigen Dolmetschern oder Dolmetscherinnen. In den Notunterkünften des Landkreises und in den Gemeinschaftseinrichtungen werden zudem Selbsttests durchgeführt. Die Testkits werden ebenso wie Masken und Desinfektionsmittel vom Landkreis zur Verfügung gestellt. Ab Donnerstag, 24. März 2022, wird 1x pro Woche aus den Gemeinschaftsunterkünften ( also auch aus angemieteten Hotels) ein Bustransfer zum Bernwardskrankenhaus in Hildesheim eingerichtet, um dort die für die Unterbringung in einer Gemeinschaftunterkunft infektionsschutzrechtlich vorgeschriebenen Untersuchungen durchzuführen (z.B. TBC-Nachweis) und Impfangebote zu machen (z.B. MMR für die Kinder, aber auch Polio), damit die für Kita und Schulbesuch erforderlichen Impfungen (insbes. Masernschutzimpfung) erfolgen können. Bereits am Aufnahmetag wird über die Covidimpfung informiert. Auch der Impfbus wird die Gemeinschaftseinrichtungen ansteuern, ergänzend wird auch auf die örtlichen Impfangebote hingewiesen. Die Öffnungszeiten der Impfstelle in der Arnekengalerie wurden extra dafür erweitert. Die Impfstelle ist ab dem Kreishaus ausgeschildert, sodass theoretisch schon bei der Registrierung ein Impfangebot wahrgenommen werden kann.

 

Neben den zugewiesenen Menschen über die Landesaufnahmebehörde kommen täglich Geflüchtete aus der Ukraine bei Verwandten, Bekannten, Freunden oder privaten Unterkünften im Landkreis Hildesheim unter. Wer mit einem gültigen ukrainischen Pass einreist und seinen Lebensunterhalt selbst sicherstellt, darf sich 90 Tage visumfrei in Deutschland aufhalten und muss sich weder beim Einwohnermeldeamt noch bei der Ausländerbehörde anmelden. Wenn die geflüchteten Menschen Unterstützung benötigen, müssen sie sich bei der Ausländerbehörde registrieren lassen, um Leistungen zu erhalten. Die Anmeldung zur Registrierung ist auf www.landkreishildesheim.de/ukraine möglich. Mit dem Tag der Eintragung auf unserer Internetpräsenz zur Terminvergabe wird die Antragstellung angenommen, daher geht kein Anspruch während der Zeit bis zum Registrierungstermin verloren. Personen, die im Stadtgebiet unterkommen, müssen sich an die Ausländerbehörde der Stadt Hildesheim wenden.

 

Informationen und Hilfsmöglichkeiten

Wer Wohnraum für Vertriebene aus der Ukraine zur Verfügung stellen möchte, kann diesen unter www.landkreishildesheim.de/ukraine/wohnraum anbieten. Wer anderweitig helfen möchte – bspw. auch mit Fahrdiensten oder Übersetzungstätigkeiten – kann sein Spenden- oder Hilfsangebot unter www.landkreishildesheim.de/ukraine/helfen einstellen. Informationen für Bürgerinnen und Bürger aus der Ukraine stehen unter www.landkreishildesheim.de/ukraine bereit. Über einen Button auf der Seite kann diese automatisch auf Ukrainisch übersetzt werden.