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Christian Kerner

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Seit 38 Jahren im aktiven Dienst der Feuerwehr in Gronau. Da er im Schichtdienst arbeitet und das oft nachts, hat er die meisten Einsätze am Tage. Sein derzeitiges Steckenpferd bei der Feuerwehr ist es, Übungen im Team mit Feuerwehr, Polizei, Rettungs- und Abschleppdienst zu organisieren,  so z.B. die „Fake- Unfälle“, um die Menschen zu sensibilisieren, aber auch den reibungslosen Ablauf im Ernstfall zu erproben, damit alle Hand in Hand arbeiten.

Er wünscht sich, dass wenn er in eine Notlage gerät, es auch Menschen gibt, die da sind und helfen. Vor allem aber auch,  dass das Einsatzpersonal (Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und weitere Hilfsorganisationen) körperlich nicht angegangen wird. Er selber wurde einmal von einem Zivilisten im Einsatz so heftig körperlich angegangen, dass er eine Woche arbeitsunfähig war.

Wie sind Sie zu Ihrem Engagement gekommen?

Es war ein Montagmittag in Gronau als ein Haus gebrannt hat und 15 Feuerwehrleute versuchten zu löschen, während 100 Menschen sich das Spektakel anschauten. Dass so wenige Menschen gegen ein Feuer kämpfen und so viele nur schauen, hat ihn bewegt, am nächsten Tag in die Feuerwehr einzutreten.

Was motiviert Sie, sich weiter zu engagieren?

Es macht Spaß im guten Team anderen Menschen zu helfen. Und es fasziniert ihn immer noch,  wenn in Nullkommanichts eine Besatzung vor Ort ist und die unterschiedlichsten Kamerad*innen ihre Aufgaben wahrnehmen und sich das Team problemlos findet und loslegt und hilft.

Auch die Technik hat ihren Reiz. Es ist bei längeren Einsätzen außerdem ein gutes Gefühl, wenn Nachbar*innen mit Kaffee und etwas zu Essen ankommen und die Arbeit anerkennen oder auch, wenn früher beim Einkaufen, als er noch Brandschutzerzieher war, ein Kind auf ihn zeigt und sagt: „Du, das war der Mann von der Feuerwehr, der hat mir erklärt, was ich beim Brand machen soll.“

Oder die Bereitschaft von ortsansässigen Firmen, die z.B. kostenlos ihren Abschlepper für eine Übung zur Verfügung stellen und damit auch die Arbeit anerkennen.

Da auch seine Frau in der Feuerwehr ist, ist auch Zuhause viel Verständnis da, was es einfacher macht.

Ein Erlebnis das bleibt

Da ist der Mann, der mit einmal vor einem steht und die Hand ausstreckt und sich bedankt, dass man ihm vor einem halben Jahr nach einem schweren Unfall das Leben gerettet hat. Das berührt.

Außerdem hat er seine Frau beim Tag der Niedersachsen kennengelernt, wo beide als Brandschutzerzieher Aktionen für die Kinder angeboten haben, er aus Gronau und sie aus Nienburg.

https://www.ffgronau-leine.de/

                                                                                                                                     Interview 2023