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Wir sind viele. Gemeinsam können wir viel bewegen - Die Arbeit des Netzwerks öko, fair und mehr

Ein Zusammenschluss Hildesheimer Akteur*innen unter dem Motto "Öko, fair und mehr"
IMG_4490_15x10_rgb Gerhard Granzow © Gerhard Granzow
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Gerhard Granzow © Gerhard Granzow

Fragen des Klimaschutzes, der Nachhaltigkeit, der sozialen Gerechtigkeit und des Friedens sind allgegenwärtig. Sie beschäftigen uns in allen gesellschaftlichen Bereichen und dulden keinen Aufschub. Auch im Landkreis Hildesheim leisten viele Akteur*innen wichtige Beiträge und unterstützen oder entwickeln zukunftsfähige Ideen und Projekte. Um dies in Zukunft noch besser und vernetzter tun zu können, haben sich bisher 48 Gruppen, Initiativen und Akteur*innen aus der Region Hildesheim unter dem Motto „öko, fair & mehr“ zusammengeschlossen und setzen sich gemeinsam für das Erreichen der UN-Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele ein. Die Koordination des Netzwerks liegt seit September bei Karoline Wolfram.

Entstanden ist das Netzwerk 2018 aus dem Projekt Lernen eine Welt zu sein des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt unter der Leitung der Kulturwissenschaftlerin Michaela Grön. Bei der Auftaktveranstaltung in der Martin-Luther-Kirche in Hildesheim stellten sich 30 Partner*innen vor und legten den Grundstein für ihre zukünftige Zusammenarbeit als Netzwerk. Wie gut diese Zusammenarbeit funktioniert und wie bereichernd sie ist, zeigte sich z.B. beim Fairen Weihnachtsmarkt 2019 vor der Michaeliskirche, der über 300 Besucher*innen anlockte und die Vielfalt der Netzwerkpartner*innen sichtbar machte.

Seitdem ist öko, fair & mehr deutlich gewachsen und tut es auch weiterhin. Außerdem wurde ein Positionspapier verabschiedet, das die zentralen Ziele und Aufgabenfelder des Netzwerks formuliert. Organisationen und Einzelpersonen, die das Positionspapier unterstützen, können Mitglied werden. Die auf der Website aufgeführte Liste an Akteur*innen zeigt, wie breit das Netzwerk jetzt schon aufgestellt ist. Öko, fair & mehr vereint Mitglieder aus den Bereichen Soziales, Bildung, Umwelt- und Klimaschutz, Fairer Handel, Forschung und Lehre, Unternehmen, Friedensarbeit, Kirchen und Religionsgemeinschaften. Dieser interdisziplinäre Ansatz ist entscheidend für die Netzwerkarbeit. Denn Ziel ist es, Menschen und Perspektiven aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammenzubringen, um sich gegenseitig zu unterstützen und durch die unterschiedlichen Expertisen zu bereichern. „Entwicklung kann nur gemeinsam gelingen. Um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir die gesellschaftlichen Bereiche Ökologie, Kultur, Soziales und Architektur zusammen denken“ erklärt Michaela Grön. Ein Beispiel für themenübergreifende Zusammenarbeit ist das vom Netzwerk unterstützte Projekt Urban Places Reloaded, bei dem es um nachhaltige Stadtentwicklung geht. In diesem Sinne versteht sich das Netzwerk als Raum, um Gesellschaft aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu denken, zu entwickeln und die großen Potenziale für den Klimaschutz im Landkreis Hildesheim zu fördern. Durch den Bachelorstudiengang Umweltsicherung an der Universität Hildesheim etwa gibt es viele junge und engagierte Menschen, die sich mit neuen Ideen und viel Energie einbringen möchten. Gleichzeitig gibt es viele Initiativen, die Tradition mit neuen und zukunftsfähigen Ideen verbinden. Das Netzwerk ist hier Vermittlungsstelle und ermöglicht Begegnung.

Raum für diese Begegnung bietet das mehrmals jährlich stattfindende Netzwerk-Treffen. Am 08. November 2022 findet das vierte Treffen seit 2020 statt. Willkommen sind nicht nur Netzwerkpartner*innen, sondern alle, die Interesse haben, sich mit Fragen der Nachhaltigkeit zu beschäftigen, sich auszutauschen, zu vernetzen und die Arbeit von öko, fair & mehr kennenzulernen. Die Netzwerkpartner*innen haben außerdem in Arbeitsgemeinschaften Gelegenheit, sich je nach Interesse in kleinen Gruppen verschiedenen Themen und Arbeitsfeldern zu widmen und das erarbeitete Wissen den anderen Mitgliedern zur Verfügung zu stellen.

Organisiert werden die Netzwerktreffen von einer Steuerungsgruppe, die aus Michaela Grön (künftig Karoline Wolfram, Lernen eine Welt zu sein, Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt), Bernd Kolberg (Geschäftsführer Förderzentrum Bockfeld), Katalin Kuse (Green Office Uni Hildesheim), Detlef Ramisch (Greenpeace Hildesheim) und Kurt Weidt (StadtLABOR und SfF) besteht. Die Steuerungsgruppe entscheidet auch über die Vergabe der „Zukunft-Hilde“. Diese Auszeichnung wird jeden Monat einem besonders nachhaltigen Projekt im Landkreis verliehen und macht damit auf die Vielfalt an innovativen Ideen in der Region aufmerksam.

Die Sichtbarkeit dieser Vielfalt noch zu erhöhen ist ein wesentliches Ziel des Netzwerks. Eine große Herausforderung dabei sind die oft begrenzten zeitlichen Ressourcen der Akteur*innen. Viele der Netzwerkmitglieder engagieren sich ehrenamtlich neben ihrer Arbeit und haben dementsprechend nur begrenzte Kapazitäten für die vielen Arbeitsfelder des Klimaschutzes. „Im Umwelt- und Klimaschutz sind es vorrangig Menschen, die das ehrenamtlich machen. Mit sehr viel Engagement und Energie! Manchmal auch über die eigenen Kräfte hinaus!“ erklärt Michaela Grön. „Ganz besonders im Nachhaltigkeitsbewegungen ist es eine große Herausforderung, die Kräfte und Energien über einen sehr langen Zeitraum aufrecht zu erhalten und weiterzumachen.“ Gerade deshalb ist es wichtig sich zusammen zu schließen, zu verbünden und mit vereinten Kräften diesen so großen und akuten Aufgaben entgegenzutreten. Das Netzwerk öko, fair & mehr bündelt die Kraft ehrenamtlichen Engagements und macht die Energie der vielen engagierten Menschen sichtbar. Um diese Durchhaltekraft und Stärke geht es auch in dem Gedicht „Hunger nach Sinn“ von Dorothee Sölle, das über Michaela Gröns Schreibtisch hängt und sie immer aufs Neue motiviert. Die ersten Zeilen lauten:

Ich werde manchmal gefragt,
warum ich denn "immer noch" für Gerechtigkeit,
Friede und die gute Schöpfung eintrete.
"Immer noch?" frage ich zurück,
wir fangen doch gerade erst an (…)

Das Netzwerk freut sich außerdem immer über engagierte Menschen und neue Perspektiven. Wer sich mit Fragen des Klimaschutzes beschäftigen, das Netzwerk unterstützen oder einfach kennenlernen möchte, ist herzlich zum Netzwerktreffen am 8. November um 18:00 Uhr im Café.Kom der Volkshochschule Hildesheim, Pfaffenstieg 4-5, 31134 Hildesheim, eingeladen.

Wer Interesse hat, kann sich über das Netzwerk auch auf verschiedenen Kanälen informieren:

Website:  www.oekofair-hildesheim.de

Instagram: https://www.instagram.com/oekofair_hildesheim/

                                                                                                                                                                           Sophie Radde, Kulturium

Foto Ratskeller
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