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22.08.2018

Die Zukunft gestalten: Landkreis Hildesheim gibt Startschuss für ein Regionales Entwicklungskonzept

Logo Landkreis Hildesheim
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Wie kann der Landkreis Hildesheim zukunftssicher aufgestellt werden? Wie schafft man es, dass die Menschen in der Region bleiben und nicht wegziehen? Um diese Kernfragen dreht sich das Regionale Entwicklungskonzept, das der Landkreis Hildesheim gemeinsam mit dem Unternehmen KoRiS bis Anfang 2020 erarbeiten wird. In der vergangenen Woche tagte erstmals die begleitende Lenkungsgruppe aus Vertretern von Politik, Kommunen und Verwaltung. Nach Abschluss des Projekts sollen Maßnahmen feststehen, mit denen der Landkreis Hildesheim lebenswert gestaltet werden kann.

Hintergrund des Projekts ist der demografische Wandel. Nicht nur Unternehmen müssen sich dem Wettbewerb um Mitarbeiter stellen, auch Regionen stehen vor der Herausforderung, Abwanderung in vermeintlich attraktivere Räume zu verhindern. In welchen Handlungsfeldern man aktiv werden muss und welche Schwerpunkte dabei zu setzen sind, das wird im künftigen Regionalen Entwicklungskonzept festgeschrieben. Bereits auf der kommunalen Arbeitstagung in Hohegeiß, die der Landkreis Hildesheim alljährlich durchführt, wurden erste Ideen formuliert. „Dabei war bereits zu erkennen, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und insbesondere die Themen miteinander vernetzen müssen“, betonte Landrat Olaf Levonen beim Treffen der Lenkungsgruppe. Jetzt stehe man vor der Aufgabe, die Alleinstellungsmerkmale der einzelnen Kommunen herauszuarbeiten, Visionen zu entwickeln und diese organisiert und plangesteuert anzugehen.

Das unterstrich auch Erste Kreisrätin Evelin Wißmann, unter deren Federführung das Regionale Entwicklungskonzept entstehen wird. „Wir haben eine intensive und produktive Zeit für uns. Mich freut es vor allem sehr, dass das Thema auf so reges Interesse seitens der Bürgermeister gestoßen ist.“ Nur, wenn die Kommunen das Konzept mittragen, könne der Prozess erfolgreich sein.

Bereits heute liegen für verschiedene Teilräume oder verschiedene Sektoren Konzepte vor und sind Entwicklungspotenziale identifiziert, doch eine ganzheitliche Betrachtung fehlt. „Um diese verschiedenen Ansätze zusammenzubringen, bietet das Regionale Entwicklungskonzept eine Plattform. Hier werden diese vorhandenen Konzepte zusammengeführt und aufeinander abgestimmt. Darüber hinaus soll das Regionale Entwicklungskonzept divergierende Entwicklungen ausgleichen, Handlungsfelder abgrenzen und Maßnahmen mit Prioritäten benennen. Das Regionale Entwicklungskonzept liefert also strategische Grundlagen für die zukünftige Kreisentwicklung“, erklärte Stephanie Rahlf, Projektleiterin bei KoRiS. Wesentlich für die Umsetzung der zu entwickelnden Maßnahmen sei es, Förderprogramme zu berücksichtigen und Fördergeber mit einzubinden.

Sechs Handlungsfelder mit zahlreichen Schwerpunkten wurden bereits definiert: Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Beschäftigung; Mobilität; Bauen und Wohnen; Tourismus, Freizeit und Kultur; Bildung, Soziales, Gesundheit und Versorgung; Klima, Umwelt und Natur. Daneben gibt es Querschnittsthemen wie Digitalisierung, Daseinsvorsorge oder kommunale Finanzen, die alle Handlungsfelder betreffen.

Gemeinsam mit Experten und Vertretern der Kommunen wird KoRiS in einem ersten Schritt zahlreiche Gespräche führen, um innerhalb der Handlungsfelder Maßnahmen zu entwickeln. Vertieft werden diese später in Veranstaltungen und Workshops. Die Arbeit am Regionalen Entwicklungskonzept soll aber nicht grundsätzlich abseits der Öffentlichkeit laufen: So sind eine öffentliche Auftaktveranstaltung im Herbst diesen Jahres sowie Mitte 2019 eine Zukunftskonferenz mit Bürgerinnen und Bürgern geplant. Eine öffentliche Abschlussveranstaltung beendet das Projekt und leitet in die Phase der Umsetzung über. Begleitet und gesteuert wird der gesamte Prozess von der Lenkungsgruppe. Insbesondere die Festlegung von Zielen, die Prioritätensetzung und die Auswahl der Maßnahmen gehören zu ihren zentralen Aufgaben.

Doch am Anfang steht zunächst Überzeugungsarbeit. Erste Kreisrätin Evelin Wißmann brachte es auf den Punkt: „Wenn wir das Vorurteil eines akademischen Gedankenspiels entkräften wollen, müssen wir bei den Akteuren Akzeptanz und Begeisterung für eine Beteiligung erzeugen.“ Die Lenkungsgruppe war sich einig, dass dies gelingen wird. Schließlich sei das Regionale Entwicklungskonzept eine große Chance, um gemeinsam und vernetzt die Zukunft des Landkreises positiv zu gestalten.