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Edeltraud Groenda-Meyer

E. Groenda
E. Groenda

Seit 7 Jahren engagiert sie sich für die Integration von Flüchtlingsfamilien, sowohl bei FLUX (Flüchtlingshilfe Hildesheim) wie auch beim DKSB (Deutschen Kinderschutzbund) in Hildesheim. Als Patin betreut sie 3 Flüchtlingsfamilien, eine davon allumfassend. In den sich im Laufe der Jahre verändernden Lebenslagen ändern sich Erfordernisse und Schwerpunkte. 

Ein Thema ist immer die Unterstützung der Kinder in Form von Hausaufgabenhilfe, besonders das Erklären und Verstehen von Arbeitsaufträgen. Damit ist sie 2-3 Nachmittage eingebunden, entweder gibt es ein persönliches Treffen z.B. in der Bücherei oder zu Hause, meistens aber einen digitalen Austausch. Besonders Beratungen bezüglich der Schullaufbahn, Gespräche, wenn es mit Mitschüler*innen Probleme gibt, gehören dazu. Sie unterstützt bei der Erledigung des umfänglichen Schriftverkehrs mit Behörden und Institutionen, begleitet zum Arzt oder Beratungsstellen und kümmert sich auch um Umzüge, die Beschaffung von Möbeln, einfach alles, was notwendig ist, um hier anzukommen und bestehen zu können. Zwei Familien stehen mittlerweile auf eigenen Füßen und es sind nicht nur die Kinder, die noch in ihrer Schullaufbahn Unterstützungsbedarf haben.
Eine Familie, in der beide Eltern sehr krank sind, nimmt sie besonders in Anspruch. Mittlerweile hat sie einige Aufgaben, die sie als Bevollmächtigte hatte, abgegeben an einen Berufsbetreuer, um nicht für alles verantwortlich zu sein, z.B. der Aufenthaltsstatuts ist nicht abschließend geklärt. Die drei Töchter übernehmen neben ihrer Schule viele Pflegeaufgaben für ihre Eltern. Als die Mutter längere Zeit im Krankenhaus war, hat Frau Groenda-Meyer auch das jüngste Kind für die Zeit bei sich aufgenommen. Diese Familie wird noch lange ihre Unterstützung brauchen.

Wie sind Sie dazu gekommen?
Eine Lehrerkollegin war im Kinderschutzbund engagiert, der mit FLUX kooperierte und diese hat sie 2015 nach ihrer Pensionierung gefragt, ob sie nicht mitmachen möchte. So haben beide bei FLUX den Bereich „Spielen und Lernen“ mit aufgebaut. Dabei hat sie zwei der Familien kennengelernt, derer sie sich angenommen hat.
Durch eine Sprachlernklasse, die sie an der Robert-Bosch- Gesamtschule aufgebaut hat, lernte sie die 3. Familie kennen, die eigentlich abgeschoben werden sollte, obwohl die Mutter oft krank war. Das hat sie sehr berührt.


Was motiviert Sie, sich weiter zu engagieren?
„Ich sehe wie wichtig eine Hilfestellung bei der Integration von ausländischen Familien ist. Der Deutschunterricht, die schulischen Hilfestellungen werden gern angenommen und gerade die Kinder sind hochmotiviert, so dass es auch Spaß macht sie zu unterstützen. Die Familien sind sehr freundlich und kreativ und zu sehen, wie sie sich mehr und mehr einleben, z.B. in dem sie eigenständig einen Garten pachten, das macht Freude und motiviert.“


Ein Erlebnis das bleibt
„Ein afghanisches Mädchen hatte zu Hause keine Schule besuchen können. Sie hat zuerst in Schweden auf Schwedisch innerhalb von 2 Jahren den Grundschulstoff nachgeholt. In Deutschland angekommen lernte sie so schnell Deutsch, dass sie altersentsprechend in ein Gymnasium eingeschult werden konnte und jetzt erfolgreich eine 9. Klasse besucht.“

https://flux-hildesheim.de/

Interview 2022