Joachim Möller
Seit 5 Jahren engagiert sich Joachim Möller für jugendliche Geflüchtete. Angefangen hat es mit einem Spieleangebot für Flüchtlinge in der Diakonie in Sorsum.
Das führte letztendlich dazu, das er mit seiner Frau einen afghanischen Flüchtlingsjungen als Pflegekind aufnahm. Die Jugendlichen waren in der Diakonie untergebracht und einige wünschten sich in einer Familie zu leben.
Nach den ersten Missverständissen, die aus Sprachbarrieren erwuchsen, haben sich alle aneinander gewöhnt. Die Möllers sind in die Aufgabe hineingewachsen und irgendwann war er dann ein Familienmitglied. Der Kontakt ist bis heute geblieben. Man besucht sich einmal die Woche. Der junge Mann hat jetzt eine eigene Wohnung und lernt Mechatroniker.
Wie sind Sie zu Ihrem Engagement gekommen?
„Wir haben gehört, dass Gasteltern gesucht werden und haben gedacht, wir versuchen es einfach. Unsere Kinder waren aus dem Haus und wir hatten Platz. Auch kannten wir ihn über die Spielenachmittage der Diakonie in Sorsum.“
Was motiviert Sie, sich weiter zu engagieren?
„Wir sind vielleicht eine gute Hilfe, um besser anzukommen im Leben.“
Ein Erlebnis das bleibt
„Also wir reisen gerne und ich habe eine Sammlung von Messern und Macheten an der Wand hängen. Als wir wussten er kommt, haben wir überlegt, dass es vielleicht besser ist, das alles ab zuhängen. An der Wand sah man noch die Aufhängungen. Dann haben wir neu überlegt und haben uns entschieden ihm zu vertrauen und alles wieder aufgehängt. Vertrauen ist ja wichtig im Zusammenleben. Später hat er uns dann erzählt, dass er die ersten 3 Nächte nicht geschlafen hat, weil er Angst hatte, wir würden ihm etwas antun.“
www.landkreishildesheim.de/Leben-Lernen/Pflegekinder.php?object=tx,2829.2&ModID=10&FID=498.1380.1
Interview 2020