Nach einem entsprechenden Aufruf gingen bei der Stiftung rund 20 gut begründete Vorschläge für eine Preisvergabe ein, so dass die Jury, bestehend aus dem Vorstand der Stiftung, eine Auswahl treffen musste.

Alle acht Preisträger zwischen 22 und 86 Jahren erfüllten die Kriterien einer nachhaltigen, ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe. Sie sind gleichsam Leuchttürme eines achtbaren Umgangs mit dem Nächsten. Die Preisverleihung dient dazu, den Gedanken des Achtsamen Umgang mit der Nachbarin und dem Nachbarn wach zu halten.

Nach der Begrüßung und einem einfühlsamen und wertschätzenden Grußwort von Frau Bürgermeisterin Beate König erhielten folgende Preisträgerinnen und Preisträger nach einer entsprechenden Laudatio eine Urkunde verbunden mit einem Preisgeld.

Geehrt wurden:

Ingrid Lange, Marianne Böck und Gertrud Westermann als „Ehrenamtsveteraninnen“ im Mietertreff Orleansstraße des Beamten-Wohnungs-Vereins. Sie engagieren sich dort seit 2001 und nach wie vor mit großer
Freude für ein geselliges, kulturelles Angebot und machen damit eine Anlaufstelle für viele ältere Menschen überhaupt erst möglich.

Waltraud Bretthauer für die vielfache Begleitung älterer Menschen und die Übernahme von Besuchsdiensten im Altenheim Schlesierstraße. Auf Grund beruflicher Erfahrungen kann sie die Seniorinnen und Senioren auch im
Umgang mit Behörden und bei Finanzangelegenheiten unterstützen. Kurzum: Frau Bretthauer kümmert sich – ihre älteste Betreute ist gerade 98 Jahre alt geworden - und sie hat eine weitere Stärke, sie kann gut zuhören.

Maximilian Indlekofer für seinen Einsatz im sozialen Projekt „Fitness im Viertel“, in dem jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren aus sozial schwachen Familien kostenfrei an Geräten trainieren können. Erst 22 Jahre
alt und in der Ausbildung zum Erzieher bringt sich Max Indlekofer tatkräftig und zuverlässig ein und übernimmt nachhaltig Verantwortung. Über den Sport findet der Betreiber von Cluster e.V. Zugang zu Teilnehmern, die
Unterstützung brauchen können.

Regina Wilken für ihr seit vielen Jahren mit viel Herzblut, Energie und Leidenschaft über alle Maßen ehrenamtliches Engagement. Im Hauptamt Organistin und Chorleiterin der Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde Hildesheim liegen ihr im Ehrenamt die Aufrechterhaltung sozialer Strukturen sehr am Herzen. Sie ist Mitbegründerin des einzigen Kirchenkrämerladens Deutschland „Kleiner Paul“, einer Begegnungsstätte für jung und alt und engagiert sich auch in der Initiative „Nachbarn helfen Nachbarn“ für viele Belange älterer Menschen. Sie packt an, wo es nötig ist. 2016 erhielt sie bereits die Landesmedaille für vorbildliche Verdienste um den Nächsten. Darauf ruhte sie sich nicht
aus und ist deshalb auch für ihren weiteren unermüdlichen Einsatz für den Nächsten von einer rein ehrenamtlich tätigen Bürgerstiftung, von Bürgerinnen und Bürgern für Bürgerinnen und Bürger der Region Hildesheim ins Leben
gerufen, ausgezeichnet.

Clemens Meisel und Thomas Bögershausen für ihr ehrenamtliches Engagement für das seit 2010 betriebene sog. Medimobil. Statt eines Wartezimmers fährt zweimal die Woche ein mit ebenfalls ehrenamtlich tätigem
Fachpersonal besetzter Krankenwagen für am Rande der Gesellschaft stehende mittel- und obdachlose Menschen bekannte Orte an. Für sie sind wir alle Nachbarn! Die beiden Preisträger stehen stellvertretend für das ganze Team im Malteser Hilfsdienst und in kooperierenden Einrichtungen - ein außerordentliches Engagement zur Verbesserung der medizinischen Versorgung Wohnungsloser und Bedürftiger.

Reinald Bever