Manfried Witt
Der Rentner engagiert sich seit mehr als 20 Jahren im Kirchenvorstand der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Neben der Vorbereitung und Durchführung von Gottesdiensten kümmert er sich um bauliche Angelegenheiten rund um das Kirchengebäude. Hierzu gehören die Instandhaltung und die Organisation von Handwerker*innen bei Bedarf. Beispielsweise lässt er Dachziegel auswechseln, wenn sie sich gelöst haben. Bis vor kurzem gehörte zudem die Friedhofsverwaltung der Gemeinde Breinum zu seinen Zuständigkeiten. Auch nimmt er regelmäßig an Sitzungen und Treffen der Kirchenvorstände anderer Gemeinden teil. Nur durch seinen flexiblen zeitlichen Einsatz waren diese Verantwortungsübernahmen möglich.
Daneben unterstützt er in seinem Alltag nahezu täglich eine Geflüchtetenfamilie bei Behördengängen oder Besorgungen und ist Ansprechpartner für Kindergarten und Schule der Kinder (bspw. Elternsprechtage). Sein Engagement bringt er seit der Corona Pandemie zusätzlich einmal wöchentlich am Empfang eines Krankenhauses ein, wo er am Empfang die Eingangskontrolle macht, indem er den Impfstatus und die Temperatur der Besucher und Patienten kontrolliert, außerdem das Gepäck, das die Besucher*innen mitbringen, zu den Patient*innen transportiert.
Wie sind Sie zu Ihrem Ehrenamt gekommen?
Der damalige örtliche Pfarrer sprach ihn direkt an und fragte ihn, ob er Interesse an der Vorstandsarbeit hätte. Da die Kirche zu dieser Zeit restauriert wurde, außerdem ein Orgelneubau geplant war, und somit entsprechend Aufgaben anstanden, die ihn interessierten, sagte er zu. Über persönliche Kontakte entwickelten sich immer wieder neue Engagementfelder für ihn.
Was motiviert Sie, sich weiter zu engagieren?
Manfried Witt möchte Menschen helfen und sieht seine ehrenamtliche Tätigkeit als Möglichkeit, Gutes in die Welt zu bringen und sein Rentendasein positiv zu nutzen: „In Ruhephasen fehlt mir etwas, dann fällt mir immer etwas ein, das ich machen könnte. Das Schöne daran ist, dass ich immer neue Erfahrungen machen kann“.
Durch seine ehrenamtliche Tätigkeit mit der Flüchtlingsfamilie hat er eine andere Kultur kennengelernt und durch die Zeit, die er investiert hat, Vertrauen gewonnen, so dass er nun eine Beziehung aufbauen konnte, in der er offen Fragen stellen kann. „Die Kinder sind quasi meine Enkel geworden“.
Ein Erlebnis, das bleibt.
Besonders berührt Manfried Witt die Dankbarkeit, die ihm von manchen Gottesdienstbesucher*innen nach einer gelungenen Veranstaltungen entgegen gebracht wird. Er erinnert sich an zwei Begegnungen mit Angehörigen, nachdem er die Verkündigung der verstorbenen Familienmitglieder vornahm und offenbar genau die richtigen Worte fand.
Interview 2022