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20.05.2021

Meilenstein beim Glasfaserausbau im Landkreis Hildesheim geschafft

Kreisverwaltung meldet erfolgreiche Ausschreibung bei der Beseitigung der „weißen Flecken“.

Logo Landkreis Hildesheim
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Die Telekom wird die im Landkreis Hildesheim verbliebenen so genannten weißen Flecken mit hohen Bandbreiten durch Glasfaserleitungen versorgen. Für das Kreisgebiet bedeutet dies einen entscheidenden Entwicklungsschub, da jetzt die unterversorgten Schulen, Krankenhäuser und Privathaushalte deutlich besser aufgestellt werden können. Es bedeutet vor allem technische Weiterentwicklung und Verbesserung der Lebensqualität.


Als vor etwa 2 ½ Jahren die erforderliche Markterkundung durchgeführt wurde, wurden 876 Adressen identifiziert, die eine Internetversorgung von unter 30 Mbit/s. zu verzeichnen hatten. „Diese Hausanschlüsse wären von den Telekommunikationsunternehmen niemals in eigenwirtschaftlicher Art und Weise ausgebaut worden und wären damit „abgehängt“ gewesen. Da eine ausreichende Versorgung mit Internet inzwischen in den Bereich der Daseinsvorsorge fällt, hat der Kreis hier im Interesse der Bürger handeln müssen“, erklärt Erste Kreisrätin Evelin Wißmann. Seinerzeit hatte sich der Landkreis Hildesheim gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden dazu entschlossen, erstmalig Fördermittel des Bundes und des Landes Niedersachsen zu beantragen und den verbleibenden Eigenanteil gemeinsam zu stemmen. Bis dahin hatte die Kreisverwaltung auf die eigenwirtschaftlichen Marktkräfte des Wettbewerbs gesetzt und dadurch erhebliche Finanzmittel gespart. In den umliegenden Landkreisen und der Region Hannover wurden in der Vergangenheit teils erhebliche Förderinvestitionen getätigt und haben im Ergebnis keine besseren Versorgungsgrade erreicht als im Landkreis Hildesheim.


Die vorläufigen Zuwendungsbescheide wurden erteilt und ein mehrstufiges Ausschreibungsverfahren in Gang gesetzt. Der ganze Prozess gestaltete sich auch aufgrund der Pandemie schwierig, da die Abstimmungsabläufe insgesamt auf öffentlicher wie auch unternehmerischer Seite vielfach verzögert wurden. Mit den Zuwendungsgebern sind jetzt noch einige formale Schritte zu klären. Wann und wo die Bauarbeiten allerdings starten werden, kann heute noch nicht benannt werden. „Dies werden wir in den kommenden Wochen gemeinsam mit der Telekom besprechen. Uns werden natürlich vorrangig die Schulstandorte und Betriebe am Herzen liegen, in deren Sogwirkung auch die privaten Adressen mit versorgt werden können“, erläutert Wißmann.

Nun muss die Telekom die zeitlichen Planungen konkretisieren und die notwendigen Baukapazitäten bereitstellen. Das kann möglicherweise auch noch ein wenig dauern, denn bekanntlich sind momentan bundesweit alle Landkreise hinsichtlich einer Verbesserung der Breitbandversorgung aktiv. Die Vorgabe der Zuwendungsgeber lautet allerdings, dass die Leitungen bis Ende des Jahres 2023 verlegt sein müssen. Das erhöht natürlich den Druck auf die Telekom.


Dieses Projekt ist aufgrund seiner rechtlichen und komplexen Art ein nicht alltägliches, insofern sind alle Beteiligten äußerst zufrieden, diesen langen und bürokratischen Aufwand gemeinsam gemeistert haben. „Dieses ambitionierte Vorhaben stand zwischendurch mehrfach auf der Kippe. Ohne die tatkräftige Unterstützung der Kreispolitik, die bereits im März beschlossen hat, dass die im Vergleich zur ursprünglichen Kalkulation gestiegenen Kosten in Höhe von etwa 700.000 € vom Landkreis komplett übernommen werden, und dem Durchhaltevermögen in den Gemeinden wären wir nicht so erfolgreich gewesen“, zeigt sich die Erste Kreisrätin überzeugt.


Durch diesen finanziellen Kraftakt wird die durch den Ausbau entstehende Wirtschaftlichkeitslücke den Landkreis Hildesheim und seine Gemeinden insgesamt ca. 5 Mio. € kosten. Es wird mit Zuwendungen des Bundes und des Landes Niedersachsen von bis zu 11 Mio. € gerechnet.