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Suna Bürgener

SunaBürgener
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Sie ist seit 7 Jahren als Pflegemutter aktiv. Gemeinsam mit ihrem Mann betreut sie rund um die Uhr als Pflege- und Bereitschaftsfamilie Kinder, die unter schwierigen Bedingungen ins Leben gestartet sind. „In der Zeit, in der sie hier sind, kriegen die Kinder von uns, was sie brauchen“, sagt Suna Bürgener. Mittlerweile lebt die Familie mit drei leiblichen und zwei Pflegetöchtern im gemeinsamen Haus. Für ein Pflegekind hat sie die Vormundschaft übernommen, um über die Anmeldung in Schulen oder auch Angelegenheiten, die die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises betreffen, entscheiden zu können. Die Familie steht in sehr gutem Kontakt mit den leiblichen Eltern der Pflegekinder.

Wie sind Sie zu Ihrem Engagement gekommen?

Als examinierte Altenpflegerin war die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schwierig. Als sie krankheitsbedingt ausfiel, engagierte sie sich zunächst als pädagogische Mitarbeiterin in Schulen bei der Hausaufgabenbetreuung und später auch beim Tierschutz. Beides erfüllte sie nicht so, wie ihre Tätigkeit als Pflegemutter, über die sie von Freunden erfuhr, den Pflegeelternkurs beim Jugendamt absolvierte, sich bewarb und schließlich 2015 das erste Mal mit einer 2,5–jährigen Pflegetochter belegt wurde.

Was motiviert Sie, sich weiter zu engagieren?

„In aller erster Linie mein Helfersyndrom!“, sagt Suna Bürgener lachend. „Das fühlt sich nach ganz viel Liebe an. In meinem Herzen habe ich ganz viel Kraft. Zu sehen, was man bei den Kindern erreicht, ist meine Motivation weiterzumachen.“

Ein Erlebnis, das bleibt

Suna Bürgener erinnert sich noch genau daran, als sie sich einmal für ein 16-jähriges Mädchen, das nicht in ihr Elternhaus zurück wollte, einsetzte. Das Mädchen sollte in eine Wohngruppe kommen, doch durfte niemanden zum Vorgespräch mitnehmen und fühlte sich unverstanden. Die Pflegemutter reagierte schnell, nahm Kontakt zu einem sozialen Verein auf, sodass ein Beistand schließlich über die Rechte des Mädchens aufklärte. Suna Bürgener und ihr Mann nahmen das Mädchen für sechs Wochen bei sich auf und boten ihr alles, was sie in diesem Moment brauchte. Am Ende wurde das Mädchen in die Wohngruppe eingegliedert, in die sie wollte. „Ich denke wir haben sie auf einen guten Weg gebracht. Sie macht jetzt ihren Realschulabschluss und ist noch immer mit unseren Töchtern befreundet.“

Interview 2022