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11.03.2022

Ukraine: Landkreis benötigt Kenntnis über ankommende Geflüchtete - Landrat: "Hilfe in geordnete Bahnen lenken"

Logo Landkreis Hildesheim
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Jeden Tag erschüttern die Bilder und Nachrichten aus der Ukraine aufs Neue. Der Angriffskrieg Russlands auf sein Nachbarland fördert viel Leid zu Tage, hunderttausende Menschen suchen ihr Heil in der Flucht. Im Landkreis Hildesheim sind bereits Vertriebene angekommen, die bei Freunden, Verwandten oder durch private Initiativen untergebracht werden konnten.

„Die Lage in der Ukraine ist dramatisch und bestürzend. Gleichzeitig bin ich überwältigt von der Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Hildesheim, den Menschen aus der Ukraine zu helfen, sie willkommen zu heißen und so gut es geht zu unterstützen. Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen, die den Ukrainerinnen und Ukrainern in Not wie auch immer geartete Unterstützung zu Teil werden lassen“, sagt Landrat Bernd Lynack. „Eines ist dabei aber wichtig: Das System kann nur funktionieren, wenn wir alle verfügbaren Kräfte – also Verwaltung, Städte und Gemeinden, Hilfsorganisationen, Wohlfahrtsverbände und die Bürgerinnen und Bürger – bündeln und in geordnete Bahnen lenken. Es ist dabei unabdingbar, dass wir die Prozesse und organisatorischen Abläufe einhalten, damit wir Herr oder Frau der Lage bleiben und den Menschen auch tatsächlich schnell und so unbürokratisch wie möglich helfen und sie unterbringen können.“

Alle Beteiligten können nur zielgerichtet helfen, wenn Kenntnis über die Ankunft oder den Aufenthalt von Geflüchteten vorliegt. Auf der Homepage des Landkreises steht deshalb ein Onlineformular zur Verfügung, mit dem sich Menschen aus der Ukraine, die sich bereits im Kreisgebiet aufhalten und privat untergekommen sind, anmelden können: www.landkreishildesheim.de/ukraine/meldung. Nach dieser Ersterfassung bekommen die Personen einen Termin zur Registrierung bei der Ausländerbehörde. Menschen, die im Stadtgebiet Hildesheim untergekommen sind, müssen sich bei der Ausländerbehörde der Stadt anmelden.

Die Kreisverwaltung bittet darum, sowohl Helferinnen und Helfer als auch Geflüchtete auf die Informationen und bereitgestellten Dokumente auf der Homepage des Landkreises aufmerksam zu machen und letztere ggf. beim Ausfüllen und der Abwicklung zu unterstützen. Auf der Homepage befindet sich auch ein Ablaufschema, welche Schritte genau gemacht werden müssen – in Kürze auch auf Ukrainisch. Über die Funktion „Sprache auswählen“ oben rechts kann die Homepage auf Ukrainisch (oder andere Sprachen) automatisch übersetzt werden.

Der Zustrom in den Landkreis kann besser koordiniert werden, wenn die dafür eingerichteten Strukturen über die Landesaufnahmebehörde genutzt werden. Dort erhalten die Ankommenden die Erstregistrierung, eine Gesundheitsuntersuchung und ein Impfangebot. Die Aufnahme bei uns wird von dort angekündigt und abgestimmt. Die Kreisverwaltung ist dann darauf vorbereitet und kann die Aufnahme im Landkreis entsprechend gut vorbereiten und zügig abarbeiten. „Über diesen Weg können wir sicherstellen, dass die notwendigen Hilfen vorbereitet und koordiniert werden können", so Landrat Bernd Lynack. Diese Bewertung teilen auch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Kommunen im Landkreis. Menschen, die aus privaten Hilfsaktionen heraus im Kreisgebiet ankommen, müssen in privatem Wohnraum unterkommen, sich mit oben genanntem Anmeldebogen unter www.landkreishildesheim.de/ukraine/meldung anmelden und dann abwarten, bis sie einen Termin erhalten, um die Registrierung in der Kreisverwaltung nachzuholen. Es werden Wartezeiten entstehen, die überbrückt werden müssen, da die Ausländerbehörde die Zuweisungen von der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen zeitgleich aufnehmen muss.

Die Kreisverwaltung und die Kommunen im Landkreis gehen davon aus, dass trotz der aktuell äußerst dynamischen Lage die Unterbringungs- und Versorgungsfrage bei privat organisierten Initiativen vorerst geklärt ist. Wenn der privat gefundene Wohnraum nur zeitlich begrenzt zur Verfügung steht, wird versucht, aus den Angeboten für privaten Wohnraum, die auf dem Onlineportal auf der Homepage des Landkreises eingegangen sind, eine Anschlussversorgung zu finden. Wer Wohnraum für Vertriebene aus der Ukraine zur Verfügung stellen möchte, kann diesen hier anbieten.