Information zur COVID-19-Schutzimpfung
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Auf Beschluss des Landes Niedersachsen sind die Corona-Impfungen in das ärztliche Regelsystem übergegangen.Der Landkreis Hildesheim führt keine Impfungen mehr durch!
Für eine Impfung wenden Sie sich deshalb bitte den Hausarzt bzw. die Hausärztin Ihres Vertrauens. Darüber hinaus finden Sie Arztpraxen, in denen COVID-19-Schutzimpfungen durchgeführt werden, über das Portal der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen. Dort wählen Sie im Feld "Besonderheiten" das Stichwort "Corona-Impfung" aus. Über die Eingabe Ihres Wohnortes im Feld "Wo" werden Ihnen Ärztinnen und Ärzte im näheren Umfeld angezeigt, die diese Impfung kostenfrei anbieten.
Hier geht es zum Portal der Kassenärztlichen Vereinigung.
Nachfolgend finden Sie Informationen rund um die Schutzimpfung.
COVID-19-Schutzimpfung
Das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht die Krankheit COVID-19. Manche Infizierte haben keine oder milde Symptome, sind aber dennoch ansteckend. Die Erkrankungsrisiken steigen mit zunehmendem Alter und bei bestimmten Risikofaktoren wie z.B. einer Immunschwäche.
Die COVID-19-Schutzimpfung bietet sicheren und wirksamen Schutz vor einer schweren COVID-19-Erkrankung und Tod. Zudem schützt die Impfung nicht nur die Gesundheit der geimpften Person, sondern auch die anderer Menschen. Denn je mehr Personen mit vielen sozialen Kontakten geimpft sind, desto schlechter kann sich das Virus ausbreiten. So werden auch Menschen geschützt, die sich nicht impfen lassen können. Auch wenn die meisten Kinder und Jugendlichen eine COVID-19-Erkrankung ohne schwere Symptome überstehen, sind doch einige von ihnen schwerer betroffen oder erleiden Spätfolgen.
Untersuchungen zeigen, dass sich der Organismus mindestens dreimal mit dem Spike-Protein des SARS-CoV-2-Virus Kontakt haben sollte, um zukünftig gut vor schweren Erkrankungen geschützt zu sein. Dies kann z.B. durch eine dreimalige Impfung oder durch eine Kombination von Infektion und Impfung erfolgen. Laut STIKO sollen auch Personen mit einer oder mehreren zurückliegenden SARS-CoV-2-Infektionen geimpft werden, um vor einer schweren COVID-19-Erkrankung geschützt zu sein. Zwischen den jeweiligen Ereignissen muss ein zeitlicher Mindestabstand bestehen, damit diese als getrennte, immunologisch wirksame Ereignisse bewertet werden können.
Der Schutz von COVID-19-Impfungen lässt mit der Zeit nach. Das liegt am Auftreten neuer Virusvarianten, die für das Immunsystem bisher nicht bekannt sind, und dass die Antikörperantwort mit der Zeit nachlässt. Um eine möglichst hohe Impfquote insbesondere in den Bevölkerungsgruppen mit erhöhtem Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung zu erreichen und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden, empfiehlt die STIKO Auffrischimpfungen im Abstand von mindestens sechs Monaten (in begründeten Fällen kann der Abstand verkürzt werden). Besonderen Personengruppen wird zusätzlich eine 2. Auffrischimpfung empfohlen. Für immungesunde Personen im Alter unter 60 Jahren wird aktuell keine weitere Auffrischimpfung empfohlen.
Für Auffrischimpfungen soll in der Regel ein Varianten angepasster mRNA-Impfstoff verwendet werden. Durch eine Auffrischimpfung mit den derzeit verfügbaren Impfstoffen wird weiterhin ein sehr hoher Schutz gegen schwere COVID-19 Verläufe erzielt.
Unerwünschte Wirkungen einer COVID-19-Schutzimpfung
Nach der Impfung mit einem COVID-19-Impfstoff kann es, als Ausdruck der Auseinandersetzung des Körpers mit dem Impfstoff, zu Lokal- und Allgemeinreaktionen kommen. Die häufigsten berichteten Lokalreaktionen sind Schmerzen, Druckempfindlichkeit, Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle. Zu den häufigsten systemischen Reaktionen gehört Fieber und Müdigkeit, sowie zusätzlich bei unter zwei Jahre alten Kindern Gereiztheit und Appetitverlust und bei unter vier Jahre alten Kindern Durchfall. Diese Reaktionen klingen für gewöhnlich innerhalb weniger Tage nach der Impfung wieder ab.
Bei den mRNA-Impfstoffen und beim proteinbasierten Impfstoff Nuvaxovid wurden in sehr seltenen Fällen Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen (Myokarditis und Perikarditis) berichtet. Im Falle einer Herzmuskelentzündung ist die Impfstoffauswahl bei weiteren Impfungen individuell abzuwägen.
Hier finden Sie weitere Informationen zu Impfreaktionen und möglichen Nebenwirkungen nach einer Corona-Schutzimpfung.
Hier können Sie Nebenwirkungen direkt melden.
Gründe gegen eine COVID-19-Impfung
Nur sehr wenige Personen (Einzelfälle) können aufgrund von Allergien gegen Bestandteile der COVID-19-Impfstoffe nicht geimpft werden. In der Regel können Personen, die mit einem der Impfstofftypen nicht geimpft werden können, mit einem der jeweils anderen geimpft werden. Bei einer Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Impfstoffbestandteilen und/oder nach einer allergischen Sofortreaktion (Anaphylaxie) nach erster Impfung sollte nicht erneut mit demselben Impfstoff geimpft werden. Personen mit Fieber von 38,5°C oder höher sollten erst nach Genesung geimpft werden.
Personen mit einer Immunschwäche können geimpft werden, möglicherweise ist die Impfung bei ihnen aber weniger wirksam. Dies bedeutet nicht, dass all diese Personen nicht auf die Impfung ansprechen, das Ansprechen auf die Impfung ist sehr unterschiedlich.
COVID-19-Impfstofftypen
Es wurden verschiedene COVID-19-Impfstofftypen entwickelt: mRNA-basierte Impfstoffe und Vektor-basierte Impfstoffe sowie Protein-basierte Impfstoffe. Bei der Impfstoffzulassung gelten hohe Sicherheitsstandards. Das bedeutet, dass das für Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) die Studiendaten vor der Zulassung genau überprüft.
mRNA-Impfstoffe enthalten Genabschnitte des SARS-CoV-2-Virus in Form von messenger-RNA (kurz mRNA), die auch als Boten-RNA bezeichnet wird. Die mRNA kann nach der Impfung im Inneren von Körperzellen abgelesen werden. Dadurch werden Proteine wie z.B. das Spike-Protein des SARS-Coronavirus-2 hergestellt, nicht aber das ganze Virus. Die fertigen Proteine werden anschließend dem Immunsystem gezeigt, das mit einer gezielten Antikörperbildung als humorale Immunantwort gegen das SARS-CoV-2-Protein und einer zellulären Immunantwort gegen SARS-CoV-2-infizierte Zellen reagiert.
Der mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer (Comirnaty®) ist für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen. Für Kinder von 5 bis 11 Jahren ist der BioNTech-Kinder-Impfstoff Comirnaty® 10 µg zugelassen.
Der Impfstoff von Moderna (Spikevax®) wird für Personen ab 30 Jahre empfohlen.
Vektorbasierte Impfstoffe bestehen aus für den Menschen harmlosen Viren, die gentechnisch so verändert sind, dass sie den Bauplan für einen oder mehrere Bestandteile des Erregers (das Antigen) enthalten, gegen den der Impfstoff gerichtet ist. Nach der Impfung wird anhand des genetischen Bauplans das Impfantigen (das Spike-Protein von SARS-CoV-2) von den Körperzellen selbst hergestellt. Das von den Körperzellen gebildete Spike-Protein regt das Immunsystem des Körpers dazu an, Antikörper und Abwehrzellen gegen SARS-CoV-2 zu produzieren.
Beim Janssen-Impfstoff wird ein Adenovirus vom Menschen, ein harmloses Erkältungsvirus, verwendet.
Der Impfstoff Vaxzevria (AstraZeneca) kommt seit dem 1. Dezember 2021 in Deutschland nicht mehr zum Einsatz. Dieser Impfstoff basiert auf einem Adenovirus (das modifizierte Virus ChAdOx1), das bei Schimpansen Atemwegsinfekte auslösen kann, für Menschen aber harmlos ist.
Protein-basierte Impfstoffe enthalten künstlich hergestellte Eiweiß-Bestandteile vom Virus SARS-CoV-2. Um die Schutzwirkung der Impfung zu erhöhen, enthalten die Impfstoffe zudem einen Wirkverstärker, ein sogenanntes Adjuvans.
Beim Impfstoff Nuvaxovid wird ein Protein aus der Hülle des Virus verwendet, das sogenannte Spike-Protein. Dieses wird mit modernsten Verfahren aus Zellkulturen gewonnen und anschließend über verschiedene Schritte gereinigt. Als Adjuvans wird Matrix-M auf Saponinbasis hinzugegeben.
Der Impfstoff Valneva enthält das komplette SARS-CoV-2-Virus (ganze Viruspartikel), das vorher abgetötet und dadurch inaktiviert wurde. Es kann keine Krankheit wie COVID-19 verursachen. Der Impfstoff enthält zudem zwei Wirkverstärker.
COVID-19-Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat nach der Bewertung wissenschaftlicher Beobachtungen und Daten und nach sorgfältiger Abwägung eine allgemeine COVID-19-Impfempfehlung für 12- bis 17-Jährige mit zwei Impfungen im Abstand von drei bis sechs Wochen ausgesprochen. Der vollständige Impfschutz gilt 14 Tage nach der zweiten Impfung. Die STIKO empfiehlt zudem eine Auffrischimpfung für Kinder und Jugendliche von zwölf bis 17 Jahren frühestens drei Monate nach der Grundimmunisierung.
Im Mai 2022 hat die STIKO empfohlen Kinder von 5 bis 11 Jahren ohne Vorerkrankungen zunächst nur mit einer Impfdosis des für diese Altersgruppe zugelassenen mRNA-Impfstoffs Comirnaty® 10 µg. zu impfen. Insbesondere für 5- bis 11-Jährige Kinder mit Vorerkrankungen empfiehlt sie eine Grundimmunisierung mit dem für diese Altersgruppe zugelassenen Impfstoff Comirnaty® 10 µg.
Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen sollen ihre Auffrischimpfung möglichst frühzeitig bekommen. Bei Kindern und Jugendlichen ohne Vorerkrankungen empfiehlt die STIKO einen eher größeren Impfabstand von bis zu sechs Monaten, da dadurch aus immunologischen Gründen ein besserer Langzeitschutz erzielt werden kann.
Vorerkrankten Kindern im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren empfiehlt die STIKO eine Grundimmunisierung mit einem zugelassenen Kinderimpfstoff. Bei Kindern, die bereits eine labordiagnostisch gesicherte SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, empfiehlt die STIKO, die Impfserie um eine Dosis zu reduzieren.
Gesunde Kinder mit Kontakt zu Risikopersonen können nach individueller Risikoeinschätzung in Absprache mit der Ärztin/dem Arzt des Vertrauens ebenfalls eine vollständige Grundimmunisierung erhalten.
Praktische Hinweise
Die COVID-19-Schutzimpfung führen Kinder- und Jugend- wie auch Hausärztinnen und –ärzte durch. Beschäftigte können eine Impfung auch durch Betriebsärztinnen oder -ärzte erhalten. Zudem wird die Impfung in einigen Apotheken angeboten.
Die Impfabstände sind bei Erwachsenen und Kindern gleich. 14 Tage nach der zweiten Impfung gilt der volle Impfschutz mit der Ausnahme: War die geimpfte Person bereits mit SARS-CoV-2 infiziert, gilt die Person direkt nach der Impfung sofort als vollständig grundimmunisiert.
Zwischen mRNA-Impfungen und der Verabreichung anderer Totimpfstoffe muss kein Mindestabstand eingehalten werden. Bei Nuvaxovid® soll ein Abstand von 14 Tagen eingehalten werden. Ausnahme: alle COVID-19-Impfstoffe können zusammen mit einer Influenza-Impfung verabreicht werden.
Zu Lebendimpfstoffen soll ein Mindestabstand von 14 Tagen eingehalten werden.
Es wird nicht empfohlen, vor der Verabreichung einer Auffrischimpfung labordiagnostisch zu prüfen, wie viele Antikörper vorhanden sind. Sicherheitsbedenken gegen eine Auffrischimpfung bei bereits bestehender Immunität gibt es nicht.
Für die Impfung von Kindern unter 16 Jahren ist eine Einwilligungserklärung der Eltern erforderlich. Bei getrennt lebenden Eltern ist die Unterschrift beider Eltern notwendig.
Jugendliche ab 16 Jahren können grundsätzlich für sich selbst entscheiden und benötigen kein Einverständnis der Eltern für eine Impfung.
Ein vollständige Grundimmunisierung gegen COVID-19 besteht:
- Nach drei Einzelimpfungen, wobei die letzte Einzelimpfung frühestens drei Monate nach der zweiten Einzelimpfung erfolgt sein darf
- Nach zwei Einzelimpfungen PLUS
- Positivem Antikörpertest vor der ersten Impfung ODER
- Einer mittels PCR-Test nachgewiesenen SARS-CoV-2-Infektion vor der zweiten Impfung ODER
- Einer mittels PCR-Test nachgewiesenen SARS-CoV-2-Infektionnach der zweiten Impfung, wenn seit dem PCR-Test mindestens 28 Tage vergangen sind.
Als genesen gilt eine Person, deren SARS-CoV-2-Infektion mit einer PCR mindestens vor 28 Tagen und maximal vor 90 Tagen nachgewiesen wurde. Ein Genesenen-Nachweis kann nur auf Basis des Nachweises eines positiven PCR-Testergebnisses erstellt werden.
Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Impfung finden Sie auf der Seite des Landes Niedersachsen.