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24.11.2022

"Gullydeckel-Vorfall": Besuchskommission sieht keine Fehlhandlung des Sozialpsychiatrischen Dienstes

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Seit August beschäftigen Öffentlichkeit und Kreisverwaltung gleichermaßen die Vorkommnisse rund um den „Gullydeckel-Vorfall“. Der nach dem Gullydeckel-Wurf festgenommene Harsumer ist seit 2001 Klient des Sozialpsychiatrischen Diensts (SPDi) des Landkreises. Obwohl der Harsumer aufgrund mangelnden dringenden Tatverdachts Ende September aus der Untersuchungshaft entlassen worden ist, hat sich die Situation nicht beruhigt. Gründe dafür sind Drohungen des Harsumers gegen Bürgermeister Marcel Litfin und die Forderung nach einer Unterbringung des Harsumers nach §17 NPsychKG. In diesem Kontext steht der Sozialpsychiatrische Dienst stark in der Kritik: Ihm wird vorgeworfen, zum einen in der Vergangenheit die Lage nicht adäquat eingeschätzt zu haben und zum anderen aktuell nichts zu unternehmen, um Bürgermeister Litfin zu schützen. Dem steht entgegen, dass bereits das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung dem Sozialpsychiatrischen Dienst korrektes Handeln attestiert hat. Nachdem aber weiterhin Kritik geäußert wurde, hat das Gesundheitsamt die Besuchskommission für die Psychiatrische Versorgung im Gebiet Hannover eingeladen, um die Behandlung und Betreuung des betroffenen Klienten unabhängig prüfen zu lassen. Jetzt liegt der Bericht vor und das Ergebnis untermauert noch einmal deutlich die positive Einschätzung des Sozialministeriums.

Die siebenköpfige Besuchskommission, die sich unter anderem aus Fachärzten und einer ehemaligen Richterin zusammensetzte, hat sich über mehrere Stunden mit den Akten beschäftigt und Gespräche mit den in den Fall involvierten Mitarbeitenden des Sozialpsychiatrischen Dienstes, dessen Leiterin und der Leiterin des Gesundheitsamts geführt. Das Resultat: Der Sozialpsychiatrische hat sich im Fall des Harsumers nichts vorzuwerfen. Wörtlich heißt es in dem mehrseitigen Bericht: „Die Überprüfung der Abwägungsschritte des SPDi und der mitgeteilten Handlungen ergab keinen Hinweis auf eine offensichtliche Fehlhandlung oder Fehlplanung.“

Landrat Bernd Lynack ist mit dem Ergebnis höchst zufrieden: „Der Bericht der Besuchskommission bestätigt, dass wir in die Professionalität und Qualität der Arbeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes Vertrauen haben können. Daran wurde von Seiten der Verwaltung zu keinem Zeitpunkt gezweifelt und nun haben wir es auch noch schwarz auf weiß. Dass manche Personen die Arbeit dieses Teams in Misskredit gebracht haben und glauben, Situationen und erforderliche Maßnahmen besser beurteilen zu können als ausgewiesenes Fachpersonal, erschüttert mich. Umso mehr freut mich das positive Ergebnis der Prüfung für die Mitarbeitenden, die einem hohen öffentlichen Druck ausgesetzt waren. Damit steht eindeutig und abschließend fest, dass hier alles richtig gelaufen ist. Und klar ist auch: Dieses ganze Thema taugt nicht für politische Ränkespiele.“