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Stromausfall

Blackout – ein plötzlicher, überregionaler und länger andauernder Stromausfall

Von einem Blackout spricht man, wenn es zu einem großflächigen Ausfall des Übertragungsnetzes kommt. Etwa, wenn mehrere Bundesländer oder sogar Länder betroffen sind, wie zuletzt 2006, wo temporär weite Teile Europas ohne Strom waren.

Das Thema Energiewende ist seit dem schweren Zwischenfall im japanischen Atomkraftwerk Fukushima allgegenwärtig. In Deutschland wurden unmittelbar danach zahlreiche Atomkraftwerke abgeschaltet bzw. der rasche Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Der Ausbau der dezentralen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern wird massiv gefördert. Im September 2012 wurde in Deutschland erstmals soviel Strom aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt, wie mit rund 25 Atomkraftwerken produziert werden kann. Was grundsätzlich ein großer Erfolg ist. Der Haken an der Sache ist aber, dass es sich um Spitzenleistungen und keine Dauerleistungen handelt. Dadurch wird es immer schwieriger, das europäische Stromnetz stabil zu halten, da Strom nicht einfach zwischengespeichert werden kann und sich der Stromverbrauch nicht nach den Erzeugungskapazitäten richtet. Darüber hinaus fehlen wichtige Leitungsstrecken. Das führt etwa dazu, dass die Stromnetzbetreiber immer häufiger in die Netzstabilisierung eingreifen müssen. So waren etwa beim deutschen Netzbetreiber Tennet 2003 nur zwei Eingriffe zur Erhaltung der Netzstabilität erforderlich, 2011 waren es bereits 998 Eingriffe oder dreimal so viele wie noch 2010. Obwohl für 2011 erneut Spitzenwerte bei der Versorgungssicherheit gemeldet werden, wird das Stromnetz zunehmend instabiler.

Was ist zu tun, wenn es doch zum Blackout kommt?
Zuerst einmal muss festgestellt werden, ob es sich vielleicht doch nur um eine lokale Störung handelt. Wenn dies ausgeschlossen werden kann, dann schalten sie einen lokalen Radiosender ein, um weitere Informationen zu erhalten. Dazu müssen sie aber über ein Radio verfügen, dass vom Stromnetz unabhängig funktioniert (Batterieradio, Autoradio, Handy mit Kopfhörer = Antenne). Das Radio ist das wichtigste Kommunikationsmittel in einer solchen Situation, um Informationen und Handlungsanweisungen zu erhalten. Informieren sie danach auch ihre Umgebung und Nachbarn über die Situation. Gerade die Nachbarschaftshilfe und der Zusammenhalt sind in einer solchen Situation besonders wichtig, da so gut wie alle gewohnten Infrastrukturleistungen mit dem Stromausfall auch ausfallen. Darüber hinaus werden die Einsatzorganisationen eine Vielzahl von Einsätzen zu bewältigen haben und brauchen jede erdenklich mögliche Unterstützung und Entlastung. Auch die Festnetz- und Mobilfunknetze fallen bei einem Blackout sehr rasch aus, nicht zuletzt auch wegen Überlastung. Vermeiden sie daher Anrufe, um eine ev. wirklich notwendige Notfallkommunikation noch so lange als möglich zu ermöglichen.

Die Dauer eines solchen Szenarios ist schwer vorhersehbar. Sollte es zu einem europaweiten Blackout kommen, kann es durchaus 24 Stunden und länger dauern, bis die Stromversorgung wieder weitgehend hergestellt ist. Probleme mit der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung sind in höhergelegenen Gebieten oder Hochhäusern zu erwarten. In den ersten 24 Stunden sind die Information, Trinkwasser, Beleuchtung und ev. wärmende Kleidung am wichtigsten. Zu berücksichtigen ist aber, dass durch die Just-in-Time Logistik die Lebensmittelversorgung relativ rasch an Grenzen stößt. Während des Stromausfalls sind die Geschäfte geschlossen. Aber auch nach Wiederherstellung der Stromversorgung wird es eine Zeit dauern, bis die Produktion und Verteilung wieder voll funktioniert. Daher müssen auch nach einem längeren Blackout Engpässe in der Versorgung erwartet werden. Diese können durch die vom Zivilschutz empfohlenen Eigenbevorratungsmaßnahmen einfach überbrückt werden, wobei diese nicht nur für einen Stromausfall Sinn machen. Diese verursachen keine wirklichen Mehrkosten, da sie nur eine Zwischenlagerung von sowieso benötigten Dingen darstellen. Es empfiehlt sich daher in jedem Fall, eine gewisse Versorgungsautarkie für ein paar Tage mit den wichtigsten Dingen (Lebensmittel, Medikamente, etc.) sicherzustellen.

Der erste und wichtigste Schritt ist die persönliche Auseinandersetzung mit diesem Thema und die Beurteilung, welche persönlichen Folgen zu erwarten sind. Damit kann das Schreckenspotential deutlich reduziert werden. Nichts ist schlimmer, wie wenn man durch ein Ereignis völlig unvorbereitet getroffen und überrascht wird. Hilfreiche Tipps zum Verhalten bei einem Blackout finden Sie im Ratgeber für Notfallvorsorge und der Checkliste.