In Sarstedt wird ein Notaufnahmelager eingerichtet
Am Dienstag, den 22.09. erreichte die Bürgermeisterin von Sarstedt, Heike Brennecke, die Nachricht, dass das Land Niedersachsen plant, im ehemaligen Logistikzentrum von EDEKA in Sarstedt ein Notaufnahmelager für bis zu 1000 Flüchtlinge einzurichten.
Am Freitag vormittag wurde der Vertrag zwischem dem Land Niedersachsen und EDEKA bereits unterschrieben, womit feststeht, dass das Notaufnahmelager eingerichtet wird. Seitdem rollen in Sarstedt Züge der Bundeswehr und der Johanniter ein, die Stadt hat neben den Presseinformationen bereits am Freitag Abend eine Bürgerversammlung durchgeführt, es wurde ein Bürgertelefon eingerichtet, die Bürger wurden motiviert, sich zu engagieren und etliche weitere Anstregungen wurden unternommen, um diese Lage in den Griff zu bekommen.
Wie dies möglich ist, haben die Sarstedter Bürgermeisterin Heike Brennecke gemeinsam mit Vertretern des Innenministeriums, des Landkreises, der Polizei, der Feuerwehr und der Johanniter bei der Bürgerversammlung eindrucksvoll und glaubhaft vorgestellt.
Dr. Alexander Götz, Referatsleiter im niedersächsischen Innenministerium, sagte, dass derzeit täglich zwischen 500 bis 700 Flüchtlinge ankommen. In Sarstedt seien aktuell etwa 1000 Unterkunftsplätze geplant. "Die Hilfsorganisationen spielen dabei eine bedeutende Rolle." Götz sagte weiter, dass er wisse, dass den Kommunen diesbezüglich einiges zugemutet werde.
Für die Polizei ist das zusätzliche Personenaufkommen eine Herausforderung, die zu bewältigen ist. Derzeit ist das Kommissariat in Sarstedt für 62 000 Menschen zuständig, auch für weitere 1000 Personen ist die Sarstedter Polizei gewappnet. Die Polizei werde auf dem Areal der Notunterkunft in Sarstedt stets präsent sein, wie Kommissariatsleiter Rainer Kahr heute sagte.
Innerhalb von 5 fünf Tagen werden die Hallen des ehemaligen Logistikzentrums so umgebaut, dass die eintreffenden Flüchtlinge ein Dach über dem Kopf haben, mit Nahrung, Getränken und Kleidung versorgt sind und nicht frieren brauchen. Dass dies eine Mammutaufgabe ist, erläutert Torsten Renken von den Johannitern, die mit der Einrichtung betreut sind, eindrucksvoll. "In den nächsten Tagen wird 24 Stunden durchgearbeitet", so Renken. "Aber wir haben schon einige Auffanglager aufgebaut und werden auch dieses rechtzeitig schaffen". Er lobt dabei die außerordentliche gute Vor- und Zusammenarbeit mit der Stadt Sarstedt, dem Landkreis und den helfenden Institutionen.
Auch Helfried Basse, zuständiger Dezernent beim Landkreis, ist sicher, dass diese Aufgabe zu schaffen ist. "Miteinander reden und dann kümmern, so packen wir das", so Basse.
Sicher ist, so Dr. Alexander Götz vom Innenministerium, dass die Notunterkünfte nur vorübergehend eingerichtet werden. Wie lange dies aber so sein wird, darüber kann auch er nur spekulieren. Die dort untergebrachten Flüchtlinge werden nach ihrer Ankunft vorerst registriert, einer ärztlichen Untersuchung unterzogen und mit dem Notwendigsten ausgestattet. So schnell wie möglich soll dann die asylrechtliche Registrierung vorgenommen werden, damit das Asylverfahren eingeleitet werden kann und die Flüchtlinge ihren künftigen Städten zugewiesen werden können.
In der Bürgerversammlung wurde deutlich, vor welch großer Aufgabe alle Beteiligten stehen. Es wurde aber auch deutlich, dass alle Beteiligten, insbesondere die Stadt Sarstedt und die Johanniter als Hauptverantwortliche, in der Lage sind, diese Aufgabe zu bewältigen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.sarstedt.de.