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Dioxin-belastetes Fleisch in Hildesheim: Landkreis klärt auf

Kreis Hildesheim (lps2); Der Landkreis ist bei der Untersuchung bezüglich belasteter Schweinefleischlieferungen aus dem Ausland in starkem Maße auf Informationen Dritter angewiesen. Energisch weist der Landkreis Behauptungen zurück, man habe nicht frühzeitig oder ausreichend reagiert. „Bei den uns übermittelten Informationen gibt es aber reichlich Verbesserungsbedarf,“ so Lönneker.

   Am Samstag sei nach dem Eingang der EU-Schnellwarnung (Meldung kam aus NRW) sofort gehandelt worden, da nach der Lieferliste eine Hildesheimer Firma mit zwei Tonnen Schweinefleisch beliefert wurde. Beim Händler wurde bei einer Kontrolle kein Fleisch mehr vorgefunden, da die Mengen bereits komplett verkauft waren. Unverzüglich wurde am Montag die Öffentlichkeit informiert, dass eine eventuelle Belastung des verkauften Fleisches vorliegen könnte. Die Meldung war notwendig, um Kunden zu informieren, die sich bevorratet hatten. Am 16.12.2008, 12.09 Uhr, kam eine Korrekturmeldung des Landesamtes für Verbraucherschutz (LAVES), wonach aufgrund einer neuen Meldung aus NRW Lieferungen nach Niedersachsen jetzt nicht mehr betroffen seien. Daraufhin hat der Landkreis wieder unverzüglich mit seiner Meldung „Kein Dioxin-belastetes Fleisch in Hildesheim“ reagiert. Wie sich später herausstellte, war diese Meldung vom LAVES falsch verstanden worden. Nach einigem Hin und Her und der Überprüfung der Lieferlisten teilte das LAVES (17.12., 12.32 Uhr) dann mit, dass die vorherigen Meldungen „ausgeblendet“ werden könnten. Hildesheim sei nur noch mit 5 Lieferungen und insgesamt 420 Kilogramm betroffen, erklärte der zuständige Dezernent Manfred Hartmann.

   Es kann also keine Rede davon sein, dass der Landkreis Informationen zurückgehalten hat. Eine frühzeitige Namensnennung des betroffenen Unternehmens kam nicht in Betracht, da die Erkenntnisse nicht gesichert waren und unberechtigte Vorwürfe in der Öffentlichkeit auch Schadensersatzansprüche auslösen können. „Der Landkreis sitzt hier zwischen Baum und Borke und darf keine Verdächtigungen aussprechen, die Überreaktionen in der Bevölkerung verursachen oder ein Unternehmen zu Unrecht belasten“, so Lönneker.

Enthält das verkaufte Fleisch Dioxin?

   Ob die gelieferten und inzwischen von 2 Tonnen auf 420 Kilogramm Schweinefleisch reduzierten Mengen tatsächlich Dioxin enthalten, ist nach wie vor offen, da es bisher keine Untersuchungsergebnisse zu diesen, inzwischen auch großteils verbrauchten Mengen, gibt. Fakt sei, dass einige von der Laborgruppe LUFA-ITL GmbH (Labor zur Untersuchung v. Wasser, Agrarprodukten und Lebensmitteln) in Kiel untersuchten Schweinefilets Dioxinspuren enthielten. Die Werte lagen oberhalb der zulässigen Höchstwerte, stellen aber laut Gutachten der EFSA (oberste EU-Lebensmittelbehörde) keine akute Gesundheitsgefährdung dar. Wenn Verbraucher noch über verkauftes Fleisch verfügten, sollte dieses bei der Firma HIT abgegeben und umgetauscht werden. „Es ist erfreulich, dass diese Firma inzwischen auf Drängen des Landkreises mit diesem Angebot in die Öffentlichkeit getreten ist. Eine solche Aktion einer selbst beim Erwerb gutgläubigen Firma kann ein verbraucherfreundliches Image nur fördern,“ so Lönneker.


 

Autor: Pressestelle