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26.06.2020

Breitbandausbau im Landkreis Hildesheim geht voran: Staatssekretär Stefan Muhle überreicht Förderbescheide über mehr als 2,3 Millionen Euro

Weiße Flecken in Ortsrandlagen werden beseitigt – Umsetzung voraussichtlich Anfang 2021


Logo Landkreis Hildesheim
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Wie essentiell eine gute Breitbandanbindung ist, zeigen nicht zuletzt die jüngsten Erfahrungen aus der Corona-Pandemie, als Homeschooling und Home office notwendig wurden. Wer allerdings keine ausreichende Versorgung hat, ist schnell von der Digitalisierung abgehängt. Das wird sich im Landkreis Hildesheim bald ändern: Die letzten weißen Flecken, die durch eine Versorgung von weniger als 30 Mbit/s gekennzeichnet sind, werden beseitigt. Rund 21 Millionen Euro fließen in den Ausbau, verteilt auf Bundes- und Landesmittel sowie einen kommunalen Eigenanteil. Gestern übergab Stefan Muhle, Staatssekretär für Digitalisierung, vier Landesförderbescheide über insgesamt 2,375 Millionen Euro.

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet die Kreisverwaltung am Breitbandausbau im Landkreis Hildesheim – und das mit Erfolg: Im Jahr 2016 waren weit über 90 Prozent mit einer Leistung von mehr als 30 MBit/s versorgt und inzwischen verfügen 50 Prozent der Anschlüsse im Landkreis über Glasfaserleitungen, weitere werden folgen. Die Beseitigung der weißen Flecken, die überwiegend an den Ortsrändern liegen, ist der nächste konsequente Schritt im Breitbandausbau. Handelte es sich bislang jedoch um eigenwirtschaftliche Maßnahmen der Telekommunikationsunternehmen, die auf eigene Kosten ohne Förderung den Ausbau realisierten, finanzieren nun Bund, Land Niedersachsen, Kommunen und Landkreis Hildesheim gemeinsam. „Alle beteiligten Akteure haben maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen. Insbesondere die Bürgermeister haben das Thema sehr engagiert verfolgt und sich intensiv in die Gespräche eingebracht. Wir alle teilen die Ansicht, dass eine gute Breitbandversorgung zur Daseinsvorsorge gehört und wir freuen uns sehr, dass es uns gemeinsam gelungen ist, die weißen Flecken nun beseitigen zu können“, so Erste Kreisrätin Evelin Wißmann.

Insgesamt werden im Landkreis 608 Privatadressen sowie 45 Schulen, drei Krankenhäuser und 220 Gewerbeadressen ertüchtigt. Die Gesamtkosten für die Maßnahme belaufen sich auf rund 21 Millionen Euro. Abzüglich der Bundes- und Landeszuwendung verbleiben 6,4 Millionen Euro als kommunaler Anteil, den sich Landkreis und kreisangehörige Kommunen jeweils hälftig teilen. „Nachdem die Zusage der Bundesförderung vorlag, konnten wir bereits in die Ausschreibung gehen, die am 17. Juli enden wird. Aufgrund der Corona-Pandemie werden wir aber mit der Umsetzung der Maßnahmen erst Anfang nächsten Jahres beginnen können“, erklärte Wißmann. Parallel dazu werde der eigenwirtschaftliche Ausbau mit Glasfaser fortgesetzt.

Die Schließung der Lücken in der Breitbandversorgung sah auch Staatssekretär Stefan Muhle als dringlich an. „Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass wir eine flächendeckende Versorgung gemeinsam erreichen müssen. Hier im Landkreis Hildesheim ist es durchaus ein Phänomen, dass bereits eigenwirtschaftlich so viel geschafft wurde. Wo dies aber nicht möglich ist, ist es der richtige Weg, wenn die öffentliche Hand unterstützt.“ Der Staatssekretär betonte ebenfalls die wichtige Rolle der „kommunalen Familie“ bei der Beantragung der Fördermittel. „Die Bürgermeister haben früh Kontakt gesucht und mit Nachdruck das Projekt vorangetrieben. Die jetzige Förderung wird sich im gesamten Landkreis auswirken.“ Gemeinsam mit der Kreisverwaltung, den beiden Landtagsabgeordneten Laura Hopmann und Volker Senftleben und dem Amt für regionale Landesentwicklung habe man nun ein hervorragendes Ergebnis erreicht.

Das gute Zusammenspiel aller Beteiligten hoben auch Rainer Block, Bürgermeister der Stadt Bockenem, und Klaus Huchthausen, Bürgermeister der Gemeinde Holle, hervor. Für beide gehört eine qualitätvolle Breitbandversorgung zu unerlässlichen Standortfaktoren, um Unternehmen zu halten und Wegzüge – auch von Familien – zu vermeiden. Gerade die Bedeutung für Unternehmen, insbesondere auch landwirtschaftliche Betriebe, unterstrich Landtagsabgeordnete Laura Hopmann. „Digital farming wird immer bedeutender und deshalb müssen wir die Nachteile auf dem Land aufheben.“ Das Land Niedersachsen stellt für die Digitalisierung eine Milliarde Euro an Sondervermögen zur Verfügung. „Bei keinem Thema war der Konsens größer wie bei der Digitalisierung und dem Ausbau der zugehörigen Infrastruktur“ so Hopmann. Das unterstrich auch Volker Senftleben MdL: „Nun zu sehen, wie die Mittel in der Fläche ankommen, ist sehr positiv. Der Ausbau hier im Landkreis ist eine bemerkenswerte Teamleistung und ein Zeichen, wie rege die Kommunen sind und wie energisch sie für ihr Ziel eintreten.“

Dinah Stollwerck-Bauer, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, sagte schließlich zu, die Akteure auch weiterhin auf dem Weg zur Digitalisierung als Partner zu begleiten.

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Foto: Staatssekretär Stefan Muhle überreichte der Ersten Kreisrätin Evelin Wißmann den symbolischen Scheck über mehr als 2,3 Millionen Landesfördermittel. Sie fließen in die Beseitigung der weißen Flecken im Rahmen des Breitbandausbaus. Für die Förderung setzten sich außerdem Laura Hopmann MdL, Volker Senftleben MdL, Rainer Block (Bürgermeister Stadt Bockenem), Klaus Huchthausen (Bürgermeister Gemeinde Holle) und Dinah Stollwerck-Bauer, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser ein. Foto: Landkreis Hildesheim/Pressestelle