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Ramona Götze

Ramona Götze Foto
Ramona Götze Foto

Vor fünf Jahren nahmen Ramona Götze und ihr Mann Ingo ihr erstes Bereitschaftspflegekind bei sich auf. Seitdem ist der Umfang ihres Engagements gewachsen und sie engagieren sich außerdem als Dauerpflegeeltern und Vormünder.

Inzwischen übernehmen die Eltern zweier leiblicher Kinder neben der Vormundschaft für ein ehemaliges Bereitschaftspflegekind auch eine Dauerpflegschaft und Vormundschaft für zwei schwer behinderte Zwillingsschwestern. Die Pflege der 2019 geborenen Mädchen und die Erziehung der zwei leiblichen Kinder (10 und 12 Jahre alt) koste viel Zeit. Besuche bei Fachärzt*innen müssten gut mit der Arbeit ihres Mannes abgestimmt sein, denn allein ist der Umgang mit den Zwilligen bei einer Untersuchung nicht zu schaffen.

Darüber hinaus engagiert sich die Hausfrau und (Pflege-)Mutter als Vormund für einige weitere Mündel.


Wie sind Sie zu Ihrem Engagement gekommen?

Für die Art des Engagements und die schwierige Rolle, die sie dabei einnehmen, hat sich das Ehepaar gemeinsam entschieden. „Wir wollten das beide, denn mein Mann und ich hatten beide nicht so eine schöne Kindheit und wollten, dass andere Kinder besser aufwachsen als wir.“

Als auch die leiblichen Kinder von der Idee begeistert waren, hat die Familie nicht mehr lange gezögert.


Was motiviert Sie, sich weiter zu engagieren?

Besonders begeistert die 40-Jährige zu sehen, wie sich die Zwillinge entwickeln. Sowohl ihr gesundheitlicher wie auch ihr psychischer Zustand ist besser geworden. Als die Familie die beiden aufnahm, litten sie unter Entzugserscheinungen und hatten bereits im jungen Alter Vertrauensschwierigkeiten. Zu erleben, wie sie eine Bindung zu ihrer neuen Familie und auch zueinander aufbauen, empfindet Ramona Götze als sehr emotional.

Da die Mädchen trotz alledem schwer behindert sind und die Eltern den Bedürfnissen aller ihrer Schützlinge gerecht werden wollen, ist diezusätzliche Unterstützung durch eine Au Pair geplant.


Ein Erlebnis das bleibt

„Als wir die beiden bekommen haben, waren sie total voneinander entwöhnt, weil sie in der Einrichtung getrennt waren. Man hatte den Eindruck, die Schwestern kannten sich überhaupt nicht. Inzwischen lachen und spielen sie miteinander.“ Mitzuerleben, wie sie gemeinsam Blödsinn machen und dass sie nach und nach „ein Herz und eine Seele“ werden, ist ein Erlebnis, das der Mutter definitiv in Erinnerung bleibt.


www.landkreishildesheim.de/Leben-Lernen/Pflegekinder.php?object=tx,2829.2&ModID=10&FID=498.1380.1

Interview 2020