Michael Kotulla
Michael Kotulla engagiert sich seit 20 Jahren im Tierschutzverein Hildesheim. Er ist dort Mitglied im Kontrollkreis.
Vor der Vermittlung eines Tieres aus dem Tierheim werden die zukünftigen Halter*innen besucht, um zu sehen, ob das Umfeld für den Tierwunsch geeignet ist und, um so möglichst Fehlvermittlungen zu vermeiden. Nach der Vermittlung erfolgt ein weiterer Besuch, um zu schauen, ob sich das Tier gut eingelebt hat oder auch um bei Problemen beratend zu helfen.
Bei im Tierheim eingehenden Missstandsanzeigen sucht er die Halter*innen auf, um im Gespräch mit ihnen die vorliegende Situation zum Wohl der Tiere möglichst zu klären. Diese Aufgabe ist sehr vielseitig und verlangt viel Fingerspitzengefühl. Liegen tatsächlich Missstandshaltungen vor und gelingt es nicht, die Problemsituation einvernehmlich zu bereinigen, wird der Amtsveterinär eingeschaltet.
Wie sind Sie zu Ihrem Engagement gekommen?
Er hat sich zu Anfang seiner Ehefrau angeschlossen, die im Tierheim Hunde ausführte. Bald wurde er angesprochen, ob er sich vorstellen könnte, sich auch anderweitig einzubringen.
Was motiviert Sie, sich weiter zu engagieren?
„Ich empfinde die Arbeit als sinnvoll zum Wohle der Tiere, aber auch für die Halter*innen. Es ist eine interessante und ausfüllende Tätigkeit für mich als Pensionär, bei der ich viele Menschen in ihrem Umfeld kennenlerne – im Positiven wie im Negativen.“
Ein Erlebnis das bleibt
In Erinnerung bleibt zum Beispiel die Rettung zweier Entenküken. „Beim Gang zum Wasser mit ihrer Mutter und den Geschwistern waren zwei Küken aus der Gruppe vor dem Godehardigefängnis in einen Gulli gefallen. Sie wurden von Spaziergänger*innen entdeckt und von der Feuerwehr ins Tierheim gebracht. Ich holte sie mit meiner Frau wieder ab, um zu versuchen, die Mutter zu finden. Nach längerem Suchen entdeckten wir im Gras unterhalb der Gefängnismauer eine Mutter mit Küken. Da die zwei Küken in der Box laut piepsten, reagierten die Mutter und die Geschwister und gingen ins Wasser des Mühlengrabens. Und dann sind wir das Risiko eingegangen und haben das erste Küken von der drei Meter hohen Mauer ins Wasser flattern lassen. Es schwamm eiligst zur Mutter und wurde angenommen und so kam das zweite auch gleich hinterher.