Landrat Bernd Lynack lädt zum Gespräch über Folgen der partiellen Schließung des Ameos-Standorts Alfeld und fordert Sicherstellung der Notarztversorgung
Stadt Alfeld und Landkreis bieten öffentliche Informationsveranstaltung am 8. Februar in Alfeld an
Die Ankündigung des Ameos-Konzerns, mehrere Abteilungen seines Alfelder Krankenhauses zu schließen, hat für große Verunsicherung gesorgt. Insbesondere die Aufgabe der Notaufnahme wirft die Frage auf, ob Notfall- sowie Notarztversorgung im Landkreis Hildesheim dennoch künftig gesichert sind. Um dies zeitnah zu klären, hat Landrat Bernd Lynack gestern (25.1.) Vertreterinnen und Vertreter von Krankenhäusern im Landkreis Hildesheim und benachbarter Kreise, Ameos-Regionalgeschäftsführer Karsten Bepler und Claudia Schröder, Abteilungsleiterin Gesundheit und Prävention im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (MS) zum Gespräch eingeladen. Teilgenommen haben außerdem Alfelds Bürgermeister Bernd Beus-hausen und Thomas Mensing, Erster Samtgemeinderat Leinebergland.
Fazit des Treffens: Auf die geplante Schließung haben die Stadt Alfeld und der Landkreis keine Ein-flussmöglichkeit und sie ist nicht abzuwenden. Das MS hat dieser Umstrukturierung bereits zuge-stimmt. Doch bis Ende des Jahres ist der Standort des Notarztwagens am Ameos Alfeld noch gesichert und der Landkreis wird sich gemeinsam mit der Stadt Alfeld mit Nachdruck dafür einsetzen, dies auch für die Zukunft zu gewährleisten. Regionalgeschäftsführer Bepler hat dazu bereits Gesprächsbereitschaft signalisiert.
Welche Auswirkungen hat die partielle Schließung des Ameos-Standortes Alfeld auf die Grund- und Regelversorgung, auf die Notfallversorgung und auf die Notarztversorgung? Diese Frage stellte Landrat Bernd Lynack in den Fokus des Treffens und übte deutliche Kritik an der mangelnden Information des Konzerns über die Schließung. „Wir haben daraus aus der Zeitung erfahren. Der Landkreis Hildesheim und die Stadt Alfeld halten jeweils 50 Prozent an der Krankenhaus Alfeld Besitz GmbH und man hält es nicht für notwendig, uns vorab in Kenntnis über die Pläne zu setzen. Das ist ein Armutszeugnis.“ Dennoch gelte es jetzt, nach vorne zu sehen und den Sorgen der Bürgerinnen und Bürger über die Notfallversorgung im Südkreis zu begegnen.
Claudia Schröder konnte für die Grund- und Regelversorgung sowie für die Notfallversorgung beruhigen: „Die beiden Schwerpunktkrankenhäuser in Hildesheim können die Versorgung der Patienten mit ihren Kapazitäten sicherstellen. Entscheidend sind die Minuten bis zum Eintreffen des Rettungswagens und im Landkreis Hildesheim verfügen Sie über einen gut aufgestellten Rettungsdienst und eine gute Leitstelle. Dies ist von zentraler Bedeutung.“ Dies unterstrich auch Prof. Dr. med. Georg von Knobelsdorff, Ärztlicher Direktor des St. Bernward Krankenhauses. „Insgesamt sind wir im Landkreis Hildesheim sehr gut versorgt. Im Moment verfügen wir auch über ausreichend Notfallsanitäter, die auf dem Niveau von Gesundheits- und Krankenpflegern arbeiten.“
Knackpunkt ab 2025 bleibt jedoch der Standort des Notarztwagens, denn nicht nur der Rettungswagen muss schnell an der Einsatzstelle sein, sondern im Bedarfsfall auch der Notarztwagen. Lange Anfahrtswege sind für letzteren deshalb nicht zu verantworten. „Wir werden alles daransetzen, den Notarztwagen in Alfeld zu erhalten“, so der Landrat. Er appellierte an die Vertreterinnen und Vertreter der Krankenhäuser, künftig in der Patientenaufnahme zu unterstützen.
Über das Gespräch hat Landrat Bernd Lynack am heutigen Freitag auch die Fraktionsvorsitzenden informiert. Darüber hinaus werden der Landkreis und die Stadt Alfeld am 8. Februar (18.30 Uhr) die Bürgerinnen und Bürger zu einer öffentlichen Veranstaltung in Alfeld einladen, um sie über die aktuelle Situation und die weiteren Schritte zu informieren. Dazu wird es noch eine gesonderte Pressemitteilung geben.