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Talentiert & Engagiert: Karin Köhler

Köhler´s Überzeugung: " dass Gott Jede/n so animmt, wie er und sie ist - bei all dem Optimierungswahn. Menschen finden in der Kirche eine Heimat, sie fühlen sich zu Hause."

Schon seit Ende der 90er-Jahre ist Karin Köhler für die evangelische Kirche aktiv, immer neben Beruf und Familie. Die beiden Kinder sind inzwischen längst aus dem Haus, nun tritt sie auch bald den Ruhestand an, und dieser wird – wie könnte es anders sein – sicher eher ein Un-Ruhestand werden. Schon allein wegen ihrer Reisetätigkeiten, bei denen sie immer bereit ist ihre heimische Komfortzone zu verlassen: so war sie beispielsweise vor vier Jahren mit Brot für die Welt in Kenia, aktuell ist sie für eine Woche als Delegierte für die Landeskirche Hannover beim Treffen des Lutherischen Weltbundes in Krakau dabei.

Kirche wird vor Ort in der Kirchengemeinde gelebt und erfahren. Und so hat das ehrenamtliche Engagement von Karin Köhler in der beschaulichen evangelischen Titusgemeinde in Barienrode im Kirchenvorstand angefangen. Auch im Schulelternrat des Andreanums war sie aktiv und es dauerte nicht lange, bis sie angefragt wurde, ob sie nicht für die Landessynode, das kirchliche Parlament der Landeskirche Hannover, kandidieren möchte. Inzwischen ist sie als „Synodale“ schon zum 3. Mal in die Landessynode gewählt und engagiert sich zudem seit vielen Jahren auch auf Kirchenkreis-Ebene im sogenannten Kirchenkreis-Vorstand und ebenfalls in der Kirchenkreis-Synode. Da können es schon mal 20 Stunden in der Woche werden, die sie ehrenamtlich aktiv ist.

Gemeinde, Kirchenkreis und Landeskirche… Karin Köhler kennt alle Ebenen und weiß aus eigener Erfahrung wie langsam manche Mühlen auch „bei Kirchens“ mahlen. „Ein sehr langer Atem ist manchmal nötig“ sagt sie, bis man etwas erreicht und es ist ihr wichtig, dass Kirche auch politisch ist und sich zeitgemäßen Herausforderungen stellt. Und sie bereut ihr Engagement nicht, denn sie kann über die Jahre auf Entwicklungen und Projekte zurückschauen, für die sie gekämpft hat und die sie spannend und zukunftsweisend findet. 

Sie denkt dabei an das Literaturhaus Jakobi, eine von vier Kulturkirchen, die landeskirchlich gefördert werden und die als literarisch-kirchlicher Ort zeitgemäße Ansätze in der Vermittlung von und der Auseinandersetzung mit Literatur ausprobiert. Der evangelische Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt ist außerdem mit dem Projekt und Netzwerk „Lernen eine Welt zu sein“ einer von acht Friedensorten der Landeskirche (www.friedensorte.de) ausgehend von der Überzeugung, dass Frieden ohne Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit nicht möglich ist. Für beide Projekte hat sie sich vor Ort, aber auch auf Ebene der Landeskirche stark gemacht. 

Was treibt sie zu so viel Engagement an? Karin Köhler beschreibt ihren „Motor“ als Überzeugung, dass Kirche nach wie vor eine wichtige Botschaft hat, nämlich „dass Gott Jede/n so annimmt, wie er und sie ist – bei all dem Optimierungswahn. Menschen finden in der Kirche eine Heimat, sie fühlen sich zu Hause“ und gleichzeitig möchte sie sich einsetzen, dass Kirche politisch ist, gesellschaftliche Verantwortung zeigt und sich vor Ort für das Gemeinwesen einsetzt. Als Herausforderung für die Zukunft ist aus ihrer Sicht auch wichtig, transparent zu machen, wofür die Kirchensteuer verwendet wird, denn es ist viel zu wenig bekannt, was Kirche alles tut.

Magdalene Martensen

KarinKoehler bearbeitet
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