Gert Fricke

Wenn man Gert Fricke trifft, dann braucht man Zeit, denn er ist ein hervorragender Erzähler, dem man gerne an den Lippen hängt.

1957 in Hildesheim geboren, verbrachte er die ersten zwei Lebensjahre in Baddeckenstedt zusammen mit zwei älteren Geschwistern.
Er war zwei Jahre alt als sein Vater plötzlich verstarb und seine Mutter mit den drei Kindern nach Hildesheim zog. Lebhaft kann er aus seiner Kindheit und Jugend berichten.
Er kennt Gott und die Welt und in Hildesheim scheint es, fast jede*n.

Dies hat auch mit seiner langjährigen Berufstätigkeit als Bankkaufmann zu tun, für die er in ganz Norddeutschland unterwegs war, aber auch weltweit.
Er war ein Workaholic, 17 Stunden-Tage waren die Regel. Dies hat er aber immer gerne und aus vollster Überzeugung getan. Vater einer Tochter ist er aus diesem Grunde bewusst erst sehr spät geworden und hat sich in den ersten Lebensjahren auch sehr intensiv um seine Tochter gekümmert.

Seit einigen Jahren ist er nun im Ruhestand. Sein Leben ist aber keineswegs ruhiger geworden.
Bewusst hat er sich Aufgaben im ehrenamtlichen Bereich gesucht. Auf dem Sofa sitzen ist nicht sein Ding. So bietet er Erstgespräche für ausschließlich ehemaligen Kund*innen an, die noch einmal etwas Neues wagen möchten.

Er war als gewählter Vertreter in einem Heimbeirat tätig und seit einigen Jahren ist er auch DUO Seniorenbegleiter und besucht und unterstützt Senior*innen. Aus eigener Erfahrung weiß er, wie wertvoll und unterstützend ehrenamtliches Engagement für Ältere ist. Verbunden mit seinen Kenntnissen hat er sich darum entschieden, sich in diesem Bereich zu engagieren.

Er macht oftmals mehr, als eigentlich im Rahmen dieser ehrenamtlichen Tätigkeit angedacht ist. Er bietet eine helfende Hand, ein offenes Ohr und dies aus voller Leidenschaft. Zeit spielt für ihn keine Rolle.

Denn er hat Interesse an den Menschen, er ist neugierig auf ihre Lebensgeschichten. Er kann aber auch selber viel erzählen, da er geschichtlich und kulturell sehr interessiert ist. Sein Wissen holt sich der leidenschaftliche Leser aus Zeitungen und Büchern.

Berührungsängste kennt er nicht, egal ob Banker oder einen Menschen, der auf der Straße lebt, er spricht sie einfach alle an, daraus ergeben sich häufig wunderbare Gespräche und oft auch Freundschaften. Diese pflegt er dann intensiv. Dadurch ist er auch sehr gut vernetzt.

Seine vielen sozialen Kontakte und seine Wissbegierigkeit halten ihn jung.
Zwischendurch findet er aber auch immer Zeit für Wanderurlaube, Besuche bei Freunden und seiner Tochter. Wo er wieder neue Menschen und ihre Geschichten kennenlernt.

                                                                     Helga Kassebohm